Nachdem eine Autofahrerin am Montagmorgen in eine Motorradeskorte fuhr, ist ein Polizist gestorben, ein weiterer wurde schwer verletzt. Die Kolonne hatte Ungarns Ministerpräsidenten Orbán zum Flughafen geleitet.
Ein Polizist hat am Montagvormittag Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orbán zum Stuttgarter Flughafen begleitet und wurde dabei von einer Autofahrerin so schwer verletzt, dass er später starb. Das teilte die Polizei am späten Montagnachmittag mit. Die 69-jährige Fahrerin sei mit dem Motorrad des 61-jährigen Polizisten zusammengeprallt, weil sie offenbar übersehen hatte, dass die Strecke gesperrt war.
In Polizei-Eskorte gefahren - Sperrung beeinträchtigte Verkehr bis zum Abend
Der Aufprall hatte auch Folgen für einen 27-jährigen Kollegen des Polizisten. Das Motorrad des später Verstorbenen wurde durch die Wucht gegen das des jüngeren Polizisten geschleudert. Dieser wurde dadurch schwer verletzt und zur weiteren Behandlung in eine Klinik gebracht.
"Die Motorradstaffel der Verkehrspolizei Stuttgart eskortierte gegen 11:15 Uhr einen Staatsgast auf der Löffelstraße zum Flughafen Stuttgart", so die Polizei. Der Beamte sei als Motorradfahrer Teil der Eskorte gewesen, die den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán nach dem zweiten Spiel der ungarischen Nationalmannschaft in Stuttgart zum Flughafen begleitete, teilte Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) mit.
Nach dem Unfall musste die Löffelstraße bis 16 Uhr gesperrt bleiben. Sie ist in Degerloch Teil der B27, die dann später auf die Autobahn führt. Es kam im Verkehr durch die lange Sperrung zu Rückstaus in beide Richtungen.
Polizisten begleiteten Orbán zum Flughafen Stuttgart
Polizeipräsident Markus Eisenbraun zeigte sich erschüttert. "Die tragischen Umstände des Todes unseres geschätzten Kollegen machen uns fassungslos und treffen die gesamte Stuttgarter Polizei ins Mark", teilte er mit.
Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) drückte den Angehörigen des Verstorbenen sein Beileid aus und wünschte dem verletzten Polizisten eine möglichst baldige und vollständige Genesung.
Landespolizeipräsidentin: "Führt erneut vor Augen, wie vielen Gefahren unsere Polizisten ausgesetzt sind"
Landespolizeipräsidentin Stefanie Hinz sagte, das Geschehen führe erneut "schmerzlich vor Augen, wie vielen Gefahren und Risiken unsere Polizistinnen und Polizisten ausgesetzt sind und was sie tagtäglich für unser aller Sicherheit leisten. Die Polizeifamilie trauert mit den Angehörigen des verstorbenen Kollegen."
Auch Innenminister Thomas Strobl (CDU) sprach von einem "tragischen Unglücksfall" und äußerte sein Mitgefühl gegenüber der Familie, den Freunden und Kollegen des Verstorbenen. "Für unsere Polizistinnen und Polizisten kann jeder Einsatz, so alltäglich er auch sein mag, Gefahren für das Leben oder die Gesundheit mit sich bringen", sagte Strobl laut einer Mitteilung. "Polizistinnen und Polizisten sind bereit, dieses Risiko für unsere Sicherheit einzugehen."
Strobl ordnete am Dienstag an, landesweit die Flaggen aller Dienstgebäude der Polizei auf halbmast zu setzen. Ihre Fahrzeuge sollten zudem Trauerflor anbringen, teilte das Innenministerium mit. Trauerflor an der Flagge trägt auch das Ministerium.
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser drückte ihr Beileid aus
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schrieb im Onlinedienst X von einer "furchtbaren Nachricht". "Wir trauern mit der Familie und dem ganzen Polizeipräsidium Stuttgart", erklärte sie. "In Gedanken bin ich auch bei dem schwerverletzten Beamten."
Der Unfall ereignete sich laut Polizei auf dem Degerlocher Albplatz. Die Straße war nach Angaben der Polizei bis gegen 16 Uhr gesperrt. Die Feuerwehr war mit rund 30 Einsatzkräften vor Ort. Da das Polizeipräsidium Stuttgart nicht ermitteln kann, wenn es um es selbst geht, hat die Polizei Ludwigsburg die Ermittlungen übernommen.
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