Eine Woche nach einem tödlichen Unfall in Esslingen hat es einen Trauerzug zur Unglücksstelle gegeben. Eine Frau und ihre zwei Kinder waren von einem Auto erfasst worden.
Am Dienstagabend haben sich mehrere Hundert Menschen zu einem Gebet zusammengefunden und sind anschließend in einer stillen Prozession zur Unfallstelle gelaufen, um dort Kerzen niederzulegen. Auf Italienisch und Deutsch haben sie der Mutter und ihren beiden Söhnen gedacht, die vor rund einer Woche von einem Auto erfasst und tödlich verletzt wurden.
Organisatoren wollten "ein Zeichen der seelischen Unterstützung" setzen
Geplant haben den Trauerzug die italienische Gemeinde und der Pastoralrat der katholischen Kirche in der Pliensauvorstadt. Nach solch einem dunklen Ereignis wolle man wieder einen Funken Licht und Hoffnung geben. "Ich denke, es ist wichtig für die Angehörigen zu wissen, dass man in solchen Situationen einfach nicht alleine ist", so Carlo Belia von der italienischen Gemeinde am Dienstagabend. Er kenne den Bruder der getöteten Frau und habe selbst Kinder im Alter der Verstorbenen.
Nach einer Andacht auf Italienisch und Deutsch in der Kirche St. Elisabeth in Esslingen zündeten die Teilnehmenden ihre Kerzen an und liefen schweigend zur Unfallstelle am Sportpark Weil. Dort legten sie an einem Gedenkort für die Mutter und ihre beiden Söhne die Kerzen nieder und hielten inne.
Kleine Brände an Gedenkort
Durch die vielen Kerzen kam es in der Nacht zu zwei kleinen Bränden an dem Gedenkort. Die Feuerwehr Esslingen war laut Polizei aber schnell mit einem Eimer Wasser zur Stelle, sodass das Feuer nicht auf den Rest des Gedenkorts und das umliegende Gebüsch übergreifen konnte.
Ermittlung wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung
Die 39-jährige Frau und ihre beiden drei und sechs Jahre alten Söhne waren vor einer Woche beim Sportpark Weil in Esslingen von einem Auto erfasst und getötet worden. Der mutmaßliche 54-jährige Unfallverursacher kam in ein Krankenhaus.
Ein Gutachten, wie es zu dem Unfall kommen konnte, wird laut Polizei mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Es soll geklärt werden, wie schnell das Unfallfahrzeug unterwegs gewesen ist. Auch Spuren an dem Fahrzeug selbst sowie an Gegenständen, mit denen das Auto kollidiert ist, werden untersucht. Alle Untersuchungen müssten auch gerichtsverwertbar sein. Erste Teilergebnisse zur Blutprobe des mutmaßlichen Unfallverursachers werden in dieser Woche erwartet. Es wird wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.
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