Die Fußball-EM 2024 in Deutschland lässt den üblichen Veranstaltungskalender Kopf stehen. CSD, Jazz Open, Hamburger Fischmarkt - keine der Veranstaltungen kann wie gewohnt stattfinden.
Die Parade des Christopher Street Day (CSD) in Stuttgart wird in diesem Jahr nicht - wie üblich - auf dem Schillerplatz enden. Das teilte Detlef Raasch mit, Vorstandsmitglied des Interessengemeinschaft CSD e.V., der den CSD in der Landeshauptstadt, die Stuttgart Pride, alljährlich veranstaltet. Grund dafür: die Fußball-Europameisterschaft, wegen der bereits andere Veranstaltungen verschoben wurden. Stuttgart ist Host City bei der EM, hier finden vier der Spiele statt.
30. Jazz Open finden parallel zum CSD statt
In der Planung um die Fußball-EM sind die Jazz Open nach hinten gerutscht. Dadurch kollidiert die Veranstaltung mit dem Termin der CSD-Parade. Somit würden die Parade und die anschließende Feier direkt neben einigen Konzertbühnen der Jazz Open stattfinden. Dass die Jazz Open für ein EM-Public Viewing verschoben werden mussten, führte bereits im vergangenen Jahr zu Streit.
Konzerte in Stuttgart werden wegen EM-Fanfest verschoben Streit um EM-Public Viewing am Schlossplatz: "Jazz Open" weichen aus
Im Streit um die Nutzung des Schlossplatzes in Stuttgart während der Fußball-EM 2024 zeichnet sich eine Lösung ab. Der Veranstalter der "Jazz Open" will das Musik-Festival verschieben.
"Das Problem sind nicht die Jazz Open", sagte Raasch im SWR-Interview. "Von denen erwarte ich nicht, dass sie den CSD-Termin in ihrer Planung berücksichtigen."
Das Land habe dann bemerkt, dass die Termine in der neuen Planung kollidieren. Das löste nicht nur beim Komitee des CSD Entsetzen aus, sondern auch bei den Mitarbeitenden der Stadt. "Denen gilt mein größter Dank, wenn sie nicht schnellstmöglich gemeinsam mit uns und den Veranstaltern der Jazz Open eine Lösung gesucht hätten, hätten wir den CSD in diesem Jahr absagen müssen", erklärte Raasch.
CSD Open Air-Disco 2024 auf dem Rotebühlplatz
"Wir haben unsere Veranstaltung jetzt auf den Rotebühlplatz verlegt", sagte Raasch. "Wir rechnen dadurch mit Einbußen im fünfstelligen Bereich." Das Komitee hoffe deshalb auf finanzielle Unterstützung aus der Politik, um den Rückschlag auszugleichen. Auch wenn eine Lösung gefunden werden konnte, ist Detlef Raasch sauer.
"Wir veranstalten den CSD seit 23 Jahren in Stuttgart. Dass das Land diesen Termin immer noch vergessen kann, das ärgert mich außerordentlich. Es zeigt, wie wenig Wertschätzung uns gegenübergebracht wird", erklärte Raasch dem SWR. Der CSD finde immer am gleichen Ort und immer am letzten Juli-Wochenende statt.