Vergangene Woche wurden 15 Fensterscheiben des Neuen Schlosses in Stuttgart eingeworfen. Ein Verdächtiger wurde noch in der Tatnacht festgenommen - wie erst jetzt bekannt wurde.
In der Nacht auf Freitag (23.2.) waren an mehreren Orten in Baden-Württemberg Fensterscheiben von Ministerien und Behörden eingeworfen worden, neben Stuttgart waren auch Heilbronn und Singen betroffen. Ein Schaden von mehreren 10.000 Euro sei entstanden, so die Polizei, allein in Stuttgart betrage der Schaden rund 20.000 Euro. Der Verdächtige wurde direkt in derselben Nacht noch festgenommen, wie erst am Donnerstag bekannt wurde.
Verdächtiger kehrte an den Tatort zurück - und gestand
Demnach sei der Tatverdächtige in der Nacht nach den Ereignissen an den Tatort zurückgekommen. Dort hat die Polizei den 39 Jahre alten Mann kontrolliert, teilte die Behörde dem SWR mit. Dabei habe er die Tat zugegeben. Über das Motiv sagt die Polizei seither noch nichts. Der Mann sitzt jetzt in Untersuchungshaft.
Videoüberwachung am Neuen Schloss ausgewertet
Die eingeworfenen Scheiben seien kein gezielter Angriff auf Räume des Finanzministeriums, des Wirtschaftsministeriums oder des Staatsministeriums im Neuen Schloss gewesen, so eine Polizeisprecherin. Laut Finanzministerium wurden von den Ermittlern auch Bilder einer Kameraüberwachung am Neuen Schloss ausgewertet. Insgesamt 15 Scheiben waren eingeworfen worden.
Zunächst hatte - wie bei Angriffen auf öffentliche Gebäude und politisch motivierten Taten üblich - der Staatsschutz ermittelt. Ein politisches Motiv für die Tat schloss die Polizei aber recht schnell aus - und gab zunächst auch nur diese Information an die Öffentlichkeit. Dass der Verdächtige an den Tatort zurückkehrte und dann festgenommen wurde, darüber hatte zuerst die "Stuttgarter Zeitung" berichtet.
Weitere Schäden in Heilbronn und Singen
Ein weiterer Fall ebenfalls in der Nacht auf Freitag ereignete sich an Behörden und Dienstgebäuden in Heilbronn. Unbekannte haben laut Polizei hier insgesamt 21 Scheiben mit Steinen eingeworfen. Der Schaden wurde auf 15.000 Euro geschätzt. Unter den beschädigten Gebäuden befänden sich auch ein Polizeiposten in der Innenstadt und ein Behördengebäude, in dem sich unter anderem Räume des Amtsgerichts befänden, wie ein Polizeisprecher sagte.
Auch in Singen (Kreis Konstanz) haben Unbekannte in der Nacht auf Freitag Scheiben beschädigt. Dabei wurden ein Eisenwarenhandel und ein Erotikshop zum Angriffsziel. Der Schaden liege auch hier schätzungsweise bei mehreren tausend Euro.