Der Zoll und das Spezialeinsatzkommando haben im Kreis Esslingen und Kreis Böblingen mehrere Häuser durchsucht. Es geht laut Hauptzollamt Stuttgart um organisierte Schwarzarbeit.
In Reichenbach an der Fils (Kreis Esslingen) hat das Spezialeinsatzkommando (SEK) am Freitagmorgen ein Haus gestürmt. Durchgeführt wurde die Durchsuchung im Auftrag der Staatsanwaltschaft mit Hilfe des Zolls. Auch im Bereich Plochingen (Kreis Esslingen) und im Bereich Sindelfingen (Kreis Böblingen) gebe es mehrere Einsätze, so das Hauptzollamt Stuttgart. Es soll um organisierte Schwarzarbeit gehen.
Verdacht: Mehrere Millionen Euro Sozialabgaben hinterzogen
Es bestehe der Verdacht, dass ein Netzwerk aus realen Firmen, mit Hilfe von zahlreichen Schein-Firmen, Sozialabgaben hinterzogen habe. Es wird von einem hohen einstelligen Millionenbetrag ausgegangen, den die Firmen dann durch die Schwarzarbeit nicht an den Staat bezahlt haben sollen. Die Unternehmen sind den Angaben des Zolls nach in der Abriss- und Brandsanierungs-Branche bundesweit tätig.
Zoll und SEK beschlagnahmen Autos und durchsuchen Häuser
Circa 20 Objekte würden durchsucht und Beweise sichergestellt, heißt es vom Zoll. Auch Verhaftungen soll es gegeben haben. Wie viele, das ist aktuell noch nicht bekannt. Ziel des Einsatzes sind auch sogenannte vermögensschützende Maßnahmen, teilte ein Sprecher des Zolls dem SWR mit. Das bedeutet, es werden beispielsweise Konten gesperrt und teure Fahrzeuge beschlagnahmt. An den Durchsuchungen im Kreis Esslingen und Kreis Böblingen sind den ganzen Tag über mehr als 300 Einsatzkräfte beteiligt.
Im Zuge der Ermittlungen sollen vor dem Wochenende außerdem noch mehrere dutzend Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als Zeugen befragt werden.