Lange Wartezeiten, müde und frustrierte Menschen: Bei der Stuttgarter Ausländerbehörde herrschen derzeit chaotische Zustände. Jetzt greift die Stadt zu ungewöhnlichen Mitteln. Die Wartenden werden mit Getränken versorgt.
Angesichts der bundesweit bekannt gewordenen chaotischen Zustände bei der Stuttgarter Ausländerbehörde versucht die Stadtverwaltung nun, den dort anstehenden Menschen zu helfen. Wartezeiten müssten reduziert, das unnötige Warten vor dem Gebäude müsse vermieden werden, sagte die neue Leiterin des Amts für öffentliche Ordnung, Susanne Scherz, am Mittwoch im Verwaltungsausschuss.
"In der Übergangszeit kommt den Wartenden kurzfristig Hilfe zu", führte Scherz aus. Vorerst werde das Deutsche Rote Kreuz die Behörde in den Morgenstunden anfahren und die Wartenden in den langen Schlangen mit Getränken und Gesprächen unterstützen.
"Schimpfen hilft nicht weiter" Chaos bei Ausländerbehörde: Stadt Stuttgart kontert Aras-Kritik
Der Frust um die Zustände in der Stuttgarter Ausländerbehörde beschäftigt auch Muhterem Aras (Grüne). Die Stadtverwaltung spielt nun den Ball zurück und kündigt weitere Schritte an.
Die Ausländerbehörde steht derzeit besonders in der Kritik, weil sich dort bereits am frühen Morgen regelmäßig lange Schlangen bilden. Ausländer, die häufig für die Arbeit auf wichtige Dokumente angewiesen sind oder eine Verlängerung der Duldung benötigen, warten stundenlang mit Campingstühlen und Decken auf einen Termin. Firmen hatten die Zustände ebenso kritisiert wie der Flüchtlingsrat.
Situation auf der Behörde verschlechtert sich
Scherz räumte am Mittwoch ein, die Situation habe sich verschlechtert. Viele Stellen seien unbesetzt, Arbeitsabläufe aufwendig und die Mehrbelastung des Personals enorm. Zahlreiche Mitarbeiter hätten der Behörde den Rücken gekehrt, neue seien gewonnen worden. In der Summe sei weiter fast jede dritte Stelle unbesetzt, sagte Scherz. Immer wieder müssten neue Kolleginnen und Kollegen eingearbeitet werden.
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Bürgermeister Maier und OB Nopper bitten um Geduld bei der Ausländerbehörde Stuttgart: Knapp ein Drittel der Stellen dort sei nicht besetzt. Nun sollen 16 Aushilfskräfte kommen.
Nach Angaben der Stadt sei es aber zuletzt durch Aushilfskräfte und Kooperationen gelungen, mehr Kundinnen und Kunden zu betreuen oder Rückstände aufzuholen. Außerdem sollen die Menschen online besser informiert und Termine über das Internet schneller und zielgenauer vereinbart werden.
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