Nachdem Fachleute den Leichnam der 16-Jährigen untersucht haben, steht das Ergebnis fest: Behörden schließen aus, dass das Mädchen durch Fremdeinwirkung ums Leben gekommen ist.
Behörden gehen nach der Obduktion der 16-jährigen Julia aus Remshalden (Rems-Murr-Kreis) davon aus, dass es sich um einen Suizid handelt. Es sei von "suizidalem Geschehen auszugehen. Ein Fremdverschulden ist auszuschließen", teilte die Polizei am Freitagmittag mit. Ermittler hatten den Leichnam am Donnerstag in Lenningen (Kreis Esslingen) entdeckt.
Der Ärztliche Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Klinikum Stuttgart, Oliver Fricke, spricht im SWR-Interview darüber, wie hilfreich Gespräche in einer solchen Situation sein können:
Julia aus Remshalden: Das war passiert
Beamte fanden die Tote am Donnerstagmittag in einem Waldstück zwischen Oberlenningen und Hochwang. An dem Hang wurde ein Zelt errichtet, das THW brachte Scheinwerfer, um das Gebiet auszuleuchten. Zuvor hatten das Rote Kreuz, ein Hubschrauber und die Bergwacht tagelang vergeblich nach der Jugendlichen gesucht.
Die 16-Jährige war vor über einer Woche verschwunden. Am 24. Januar verließ sie ihr Elternhaus, fuhr allerdings nicht zur Schule, sondern mit dem Zug nach Kirchheim unter Teck. Von dort aus stieg sie in die Teckbahn in Richtung Lenningen. Danach verlor sich ihre Spur. "Die Vermisste ist unseren Informationen nach an dem Dienstag bewusst nicht zur Schule gegangen - das hat sie wohl Schulkameraden so mitgeteilt", sagte der Polizeisprecher.
Zeuge erst am Donnerstag identifiziert
Erst am Donnerstag konnten die Ermittlerinnen und Ermittler einen bisher gesuchten Zeugen in dem Fall identifizieren. Er sei gemeinsam mit der Vermissten in den Zug gestiegen und könne womöglich Angaben dazu machen, wohin das Mädchen fahren wollte. Er habe zu keiner Zeit als verdächtig gegolten. Zuvor hatte die Polizei ein so genanntes anonymes Hinweissystem eingerichtet, mit dessen Hilfe sich Zeuginnen und Zeugen über das Internet auf einfachem Wege melden konnten.
Lebenshilfe Suizid verhindern – Was Fachkräfte und Laien tun können
Pro Jahr töten sich 10.000 Menschen selbst, das sind mehr als im Verkehr, durch Gewalttaten, durch illegale Drogen und Aids zusammen.