Jährlich Tausende Verletzungen in Deutschland

Olgahospital Stuttgart: Ärzte schulen Kinder zu Verbrennungen

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Dorina Blau
Dorina Blau

Was mache ich, wenn ich mich verbrannt oder verbrüht habe? Das haben Ärzte im Olgäle Kindern bei einem Aktionstag gezeigt. Die größten Gefahrenquellen lauern dabei in der Küche.

Rund 30.000 Kinder unter 15 Jahren müssen laut dem Klinikum Stuttgart jedes Jahr in Deutschland mit Verbrennungen oder Verbrühungen ärztlich behandelt werden. Demnach verletzen sich rund 7.000 Kinder dabei so schwer, dass sie im Krankenhaus stationär aufgenommen werden müssen. Um auf die hohen Unfallzahlen aufmerksam zu machen und Kinder zu sensibilisieren, hat es am Olgahospital in Stuttgart - Deutschlands größtem Kinderkrankenhaus - einen Aktionstag gegeben.

Ärzte klären Kinder über Gefahren auf

Rund 120 Kindergarten- und Grundschulkinder sind am Montag ins Olgahospital am Klinikum Stuttgart gekommen. Gemeinsam mit der Initiative Paulinchen e.V., die sich für schwerbrandverletzte Kinder einsetzt, haben Ärzte des Klinikums verschiedene Stationen aufgebaut. Kindgerecht wurden die Gefahrenquellen erklärt, die Kinder lernten, wie eine Brand- oder Verbrühungswunde aussieht und wie man sie versorgt. Vor dem Gebäude standen außerdem die Stuttgarter Feuerwehr und die Johanniter mit Feuerwehr- und Rettungswagen, die besichtigt werden konnten.

Es ist wichtig, dass nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder wissen, wo sie aufpassen müssen.

Im Olgahospital müssen jedes Jahr rund 200 Kinder mit Verbrennungen oder Verbrühungen stationär aufgenommen werden. "Wir haben eins der größten Schwerbrandverletzten-Zentren für Kinder in Deutschland", erklärt Raphael Staubach, Geschäftsführender Oberarzt im Olgahospital. "Wenn wir mit unserem Aktionstag auch nur einem einzigen Kind helfen können, war es schon ein großer Erfolg."

Eine Ärztin im Olgahospital in Stuttgart zeigt einer Erstklässlerin, wie man eine Wunde verbindet.
Eine Ärztin im Olgäle zeigt einer Erstklässlerin, wie man eine Wunde verbindet. Bild in Detailansicht öffnen
Ein Arzt erklärt mehreren Erstklässern aus einer Grundschule in Stuttgart-Botnang, was bei einer Verbrennung oder Verbrühung zu tun ist.
Erstklässler aus einer Grundschule in Stuttgart-Botnang lernen, was bei einer Verbrennung oder Verbrühung zu tun ist. Die Ärztinnen und Ärzte des Olgäle in Stuttgart klären die Kinder über die Gefahrenquellen auf. Außerdem wird ihnen gezeigt, wie eine Wunde im OP versorgt wird. Bild in Detailansicht öffnen
Die siebenjährige Marilou zeigt die Wunde, die ihr im Olgahospital in Stuttgart aufgemalt wurde.
Die siebenjährige Marilou lernt zusammen mit ihrer Klasse aus einer Grundschule in Stuttgart-Botnang, wie Verbrennungen und Verbrühungen aussehen und wie man sie behandelt. Bis zu 120 Kinder sind ins Olgahospital gekommen. Bild in Detailansicht öffnen
Auf einem Tisch stehen ein Wasserkocher, eine Tasse, ein Backblech und ein Teller. Laut Ärzten des Olgahospitals in Stuttgart lauern in der Küche die größten Gefahrenquellen.
Wo lauern die größten Gefahren, um sich zu verbrennen? Laut den Ärzten des Olgahospitals in der Küche. Bild in Detailansicht öffnen
Raphael Staubach, Geschäftsführender Oberarzt am Olgahospital Stuttgart, steht vor einem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr
Rund 200 Kinder müssen jedes Jahr mit Verbrennungen und Verbrühungen im Olgäle in Stuttgart stationär aufgenommen werden. Dr. Raphael Staubach, Geschäftsführender Oberarzt, kümmert sich mit seinem Ärzteteam um die Kinder. Bild in Detailansicht öffnen

Größte Gefahrenquelle für Verbrennungen: Die Küche

"In der Küche sind es die heiße Tasse Tee oder Kaffee, die besonders gefährlich sind", sagt Staubach. "Wenn das Kind die Tasse beispielsweise aus der Hand des Vaters oder der Mutter zieht, kann das heiße Getränk 20 bis 30 Prozent der Körperoberfläche des Kindes verbrühen." Dies seien Unfälle, die man unbedingt vermeiden müsse, so der Oberarzt.

"Bei größeren Verbrennungen oder Verbrühungen seien die häufigsten Fehler, dass Kinder für 20 Minuten oder länger unter die kalte Dusche gestellt werden." Dabei drohe eine Unterkühlung, warnt Raphael Staubach. Außerdem komme es immer wieder vor, dass Dinge wie Zahnpasta oder andere Gele aufgetragen werden, die die Wunde eher verunreinigen. Wichtig sei, Ruhe zu bewahren, so der Oberarzt. Die Kleider an der Stelle der Wunde auszuziehen und mit einem kühlenden Tuch auf der verbrannten Stelle zum Arzt oder ins Krankenhaus zu fahren.

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