Mit einem Teich, viel Grün und speziellen Abfluss-Systemen gelten die Arkadien in Winnenden als Vorbild beim Hochwasser-Schutz in Städten. Am Mittwoch war die Umweltministerin zu Besuch.
Der Klimawandel bringt für die Städte der Region große Herausforderungen. Mit längeren Hitze-und Trockenheit-Phasen muss genauso gerechnet werden wie mit gefährlichen und zerstörerischen Stark-Regenfällen. Die rund 400 Menschen, die in der Wohnsiedlung Arkadien in Winnenden leben, müssen sich weniger Sorgen vor Überschwemmung machen als andere. In den Arkadien gibt es ausgefeilte Ideen zum Schutz vor Starkregen. Die Maßnahmen des Hochwasserschutzes machen gleichzeitig das Wohnen dort angenehm. Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) war am Mittwoch zu Gast in Winnenden.
Arkadien: Nicht mal die Hälfte der Siedlung ist versiegelt
In Winnenden nennen viele die Arkadien auch "Winnendens Toscana". Kein Wunder, es hat Hügelchen und viel Wasser auf dem rund drei Hektar großen Gelände. Nicht mal die Hälfte des Gebiets ist versiegelt. Ein Bach verläuft am Rande der Arkadien, Rückhaltebecken sorgen für einen langsamen Abfluss von Wasser, in Mulden kann sich zudem Regen sammeln. Und ein Teich unterstützt das Wassermanagement und dient gleichzeitig als Treffpunkt für die Bewohner.
Rund 400 Menschen wohnen in den Arkadien. Das Besondere: Die Wohnsiedlung funktioniert wie ein Schwamm und kann Wasser aufnehmen und so eine Überlastung der Kanäle und die daraus resultierenden Überschwemmungen verhindern. Dafür gab es 2011 auch den Öko-Preis Green Dot Award. Experten halten im Hochwasserschutz solche Konzepte für zentral, die genau dafür sorgen, dass Wasser nicht sofort über die Kanäle abgeleitet wird, sondern langsamer versickern und abgeleitet werden kann.
Lenkungsgruppe Wasserextreme
Auch die baden-württembergische Landesregierung sieht solche Projekte als Vorbild. Daher hat Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) am Mittwoch die konstituierende Sitzung einer neu benannten Lenkungsgruppe in den Arkadien eröffnet.
Die Lenkungsgruppe mit den Namen "Wasserextreme" berät künftig über konkrete Maßnahmen durch Behörden und soll die Hochwasser-Strategie des Landes steuern. Für Umweltministerin Walker ist klar: Es müssen grundsätzlich mehr Versickerungsflächen geschaffen werden. In allen Städten.
Die Arkadien könnten da landesweit Vorbild sein.