Beerdigungsgäste wurden wohl mit einer Granate angegriffen. Dass niemand getötet wurde, war vermutlich Zufall. Hintergrund könnte ein Bandenkrieg sein.
Nach dem Wurf eines Sprengkörpers - vermutlich einer Handgranate - auf eine Trauergemeinde in Altbach (Kreis Esslingen) sind bei einer Razzia in Ludwigsburg drei junge Männer festgenommen worden. Das teilte das Landeskriminalamt am Mittwoch mit. Ermittler sehen Anhaltspunkte dafür, dass der Angriff auf die Trauergemeinde in Altbach und die Serie von Schüssen in der Region Stuttgart zusammenhängen. Hintergrund könnten nach Angaben des Landeskriminalamts "Auseinandersetzungen zweier rivalisierender gewaltbereiter Gruppierungen" sein. Nun werde weiter ermittelt, teilte die Behörde am Mittwoch mit.
Pistole deutet auf Verbindung zu Schüssen hin
Anlass für den vermuteten Zusammenhang ist, dass am Mittwoch Wohnungen von Verdächtigen durchsucht wurden, die den mutmaßlichen Angreifer in Altbach verprügelt haben sollen. Bei einem von ihnen wurde demnach eine Pistole gefunden. Die wegen Gewaltdelikten einschlägig bekannten Männer sollen nun dem Haftrichter vorgeführt werden. "Aktuell laufen die Untersuchungen, ob diese Waffe bei anderen Taten, insbesondere bei den zurückliegenden Schussabgaben im Großraum Stuttgart, verwendet wurde." Bisher sprechen die Behörden von Anhaltspunkten dafür.
Weitere Haftbefehle erlassen Angriff auf Trauerfeier in Altbach beschäftigt jetzt die Politik
Der Wurf einer Handgranate auf eine Trauergemeinde in Altbach beschäftigt jetzt die Politik. BW-Innenminister Strobl wird im Innenausschuss über den Fall informieren.
Handgranate prallte ab
Die Attacke auf die Beerdigung in Altbach ist wahrscheinlich mit einer Handgranate verübt worden. Davon geht das Landeskriminalamt Baden-Württemberg (LKA) aus. Wäre die Handgranate nicht gegen einen Ast geprallt und abgelenkt worden, wären laut Behörden vermutlich Todesopfer zu beklagen.
Zehn Verletzte bei Anschlag
Ein Verdächtiger soll sich auf dem Friedhof von Altbach der Trauergemeinde genähert und die Handgranate in die Menge geworfen haben. Bei der Explosion am Freitag waren zehn Menschen verletzt worden, einer davon schwer. Auch der Tatverdächtige wurde verletzt, weil einige Besucher der Beerdigung ihn angriffen. Deswegen wurden am Mittwoch drei Männer festgenommen. Ihnen wird gemeinschaftlicher versuchter Totschlag und gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Behörden prüfen mögliche Verbindungen
Bis zu 500 Menschen hatten sich den Angaben zufolge am Freitagmittag zu der Beerdigung eines 20-jährigen Mannes versammelt. Die drei Festgenommenen sollen mit dem Verstorbenen nicht verwandt gewesen sein. "Die Männer sind der Polizei wegen Gewaltdelikten einschlägig bekannt", teilten die Behörden mit.
Verdächtiger von Altbach schweigt
Der mutmaßliche Werfer des Sprengkörpers, ein 23 Jahre alter Mann, sitzt bereits in Untersuchungshaft und verweigert bislang die Aussage. Ermittler werfen ihm versuchten Totschlag, das Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und gefährliche Körperverletzung vor. Die Ermittlerinnen und Ermittler gehen laut LKA weiter von einem Einzeltäter aus. Die Beschuldigten haben den Angaben zufolge unterschiedliche Nationalitäten.
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