Wegen Gasgeruchs im Stuttgarter Hafengebiet ist die Feuerwehr immer wieder ausgerückt. Anwohner hatten sich besorgt bei Behörden gemeldet. Fachleute erklären die Hintergründe.
Die Ursache für den Gasgeruch am Stuttgarter Hafen ist offenbar gefunden worden. Bei einer Recyclingfirma waren kleine Restmengen Odoriermittel für Erdgas freigesetzt worden, teilte die Feuerwehr Stuttgart mit. Ursache war das Zerlegen von Schrott.
Messfahrzeuge finden Ursache
Es war schon das zweite Mal innerhalb kurzer Zeit, dass besorgte Bürger Gasgeruch im Stuttgarter Hafengebiet gemeldet hatten. Die Einsatzkräfte suchten am Montag unter anderem mit zwei Messfahrzeugen nach ausströmendem Gas - allerdings ohne Erfolg. Erst, als man gezielt auch Industriebetriebe im Hafen kontrollierte, konnte die Ursache gefunden werden.
Was sind Odoriermittel?
Odoriermittel wird laut Feuerwehr aus Sicherheitsgründen Erdgas beigemischt, da dieses an sich geruchslos ist. Das Mittel sei damit für den typischen Geruch von Erdgas verantwortlich. Es habe sich je nach Windrichtung und - stärke im Stuttgarter Hafengebiet verteilt. Die SWR-Umweltredaktion erklärt dazu, die gebräuchlichsten Odoriermittel seien schwefelhaltige organische Verbindungen. "Deshalb wird der typische Geruch des Odoriermittels als `faule Eier` wahrgenommen", so die SWR-Experten.
Wie gefährlich sind Odoriermittel?
Für die Bevölkerung geht nach Einschätzung der SWR-Umweltredaktion keine Gefahr von Odoriermittel aus. Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) erklärt dazu, an sich seien Odoriermittel zwar leicht entflammbar und als Konzentrat wassergefährdend. "Ins Gas eingebracht, sind sie in der geringen Konzentration harmlos und erfüllen vorrangig ihre Funktion als Warngeruch", teilt der technisch-wissenschaftliche Verein mit Sitz in Bonn weiter mit.