Mehr Bäume, weniger Verkehr, bessere Schulen oder eine Surfwelle auf dem Neckar - Ideen für den Bürgerhaushalt der Stadt Stuttgart gibt es viele. Jetzt kann abgestimmt werden.
Beim siebten Stuttgarter Bürgerhaushalt können interessierte Stuttgarterinnen und Stuttgarter rund 1.700 Vorschläge bewerten. Ziel dabei ist es, die Hitliste der Vorschläge zu finden. Diese sollen anschließend von der Stadtverwaltung fachlich geprüft werden. Die Abstimmung ist laut Stadtverwaltung noch bis zum 8. März geöffnet.
Vorschlag: "Bruddeln" als Kulturerbe
Ein Vorschlag sieht das schwäbische "Bruddeln" als schützenswertes Kulturerbe und fordert, es als solches zu deklarieren und damit zu erhalten. Es sollen sogar kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen, Konzerte und Freiluftprogramme zum "Bruddeln" entstehen. Unter "bruddeln" versteht man ein brummelndes Vor-sich-hin-Schimpfen.
Auch Repair-Cafés und ein Disc-Golf-Parcours stehen zur Abstimmung
Ein weiterer Vorschlag fordert sogenannte Repair-Cafés in den Stadtteilen Stuttgarts. Hier sollen vor allem Seniorinnen und Senioren sowie Geflüchtete und Langzeitarbeitslose kaputte Dinge in Zusammenarbeit mit Kirchen und Berufsschulen reparieren können.
Ein Disc-Golf-Kurs wird für eine Schneise am Feuerbacher Tal gefordert. Hier sollen 18 Bahnen entstehen, auf denen eine Art Frisbee-Scheibe in einen Metallkorb geworfen werden kann. Der Vorschlag argumentiert unter anderem damit, dass die nächsten Anlagen für diesen Sport weit entfernt liegen.
Neckarwelle 2.0
Die sogenannte Neckarwelle gehörte bei früheren Bürgerhaushalten zu den beliebtesten Vorschlägen. Das Ziel: eine künstliche Welle im Neckar, die zum Surfen genutzt werden kann und den Neckar für die Allgemeinheit zugänglich macht.
Von diesem Ziel rückt der diesjährige Vorschlag etwas ab. Er fordert nun eine "Neckarwelle an Land". Als Ersatz für "die, leider nicht umsetzbare Surfwelle, könnte man doch eine 'Surfing on land'-Variante, in Form einer Skatebowl" umsetzen, so der Vorschlag. Als möglicher Ort wird der untere Schlossgarten genannt. Dort könne man wenigstens eine kleine Neckar-Brise für das nötige Surf-Feeling erhaschen.
Vorschläge zum Verkehr oder für weniger Lärmbelästigung
Neben den eher ausgefallenen Vorschlägen drehen sich viele um aktuelle Verkehrsthemen wie Kreisverkehre bauen, Ampeln abschalten oder mehr Radwege anlegen. Auch mehr Grünflächen, weniger Lärmbelastung und Wasserzugänge werden von vielen Bürgern und Bürgerinnen vorgeschlagen.
Ziel des Bürgerhaushaltes ist es unter anderem, dass Bürgerinnen und Bürger mit ihren Vorschlägen einerseits Entscheidungshilfen für Gemeinderäte geben, heißt es von Seiten der Stadt Stuttgart. Andererseits könnten sie durch diese Teilhabe lernen, wie komplex die städtischen Finanzen sind. Dadurch könnten sie in der Folge Entscheidungen der Politik besser nachvollziehen, so die Stadt weiter.