Personalmangel sorgt für lange Schlangen in und vor Stuttgarter Bürgerbüros. Ein Infosystem der Stadt zeigt: Noch immer muss man teils zwei Stunden und mehr an Geduld mitbringen.
Die Stadt Stuttgart zieht eine positive Zwischenbilanz, nachdem sie im Herbst wegen langer Wartezeiten in Bürgerbüros eine virtuelle "Echtzeit-Ampel" eingeführt hat. Die Situation in den 17 Bürgerbüros habe sich entspannt, teilte die Stadt mit. Grund dafür sei auch diese Info-Möglichkeit im Internet.
Lange Wartezeit in Stuttgarter Bürgerbüros
Bei der "Echtzeit-Ampel" können sich Menschen in Stuttgart schon vor dem Besuch einer dieser Behörden darüber informieren, mit welcher Wartezeit sie dort in etwa rechnen müssen. Ein Farbsystem und ein Balkendiagramm gibt Auskunft, wie ausgelastet das jeweilige Bürgerbüro mit Besucherinnen und Besuchern ist.
Es handle sich nicht um eine "bloße digitale Spielerei, sondern eine reale Möglichkeit, die Wartezeit zu verkürzen", erklärt die Stadt dazu. Ein solche Echtzeit-Ampeln sei deutschlandweit bislang wohl einzigartig: Dem zuständigen Referat sei keine andere Kommune bekannt, die ein solches System nutze.
Behörden in Stuttgart fehlt Personal
Im vergangenen Sommer stellten lange Wartezeiten bereits die Geduld von Besucherinnen und Besuchern auf die Probe. Sie mussten bis zu zwei Stunden warten, immer wieder wurden einige von ihnen abgewiesen. Im Oktober 2022 führte die Stadt deshalb unter anderem die "Echtzeit-Ampel" ein und verwies auf den Personalmangel als Ursache für die Situation in den Behörden. Außerdem weist sie mit Blick auf die Wartezeiten darauf hin, Menschen in Stuttgart könnten "grundsätzlich auch Bürgerämter außerhalb ihres Wohnbezirks nutzen."