Der Autozulieferer Bosch hat einen massiven Stellenabbau angekündigt. Der Schock sitzt tief, denn es ist das zweite Abbauprogramm seit Jahresbeginn.
Mehr als 1.000 Beschäftigte des Autozulieferers Bosch haben am Donnerstag in Leonberg (Kreis Böblingen) an der Betriebsversammlung teilgenommen. Das Interesse daran war groß, da der Konzern in der vergangenen Woche einen massiven Stellenabbau angekündigt hat. Da die Stadthalle für den Andrang zu klein war, musste die Betriebsversammlung zweimal hintereinander stattfinden.
Stellenabbau bei Bosch betrifft auch IT-Fachleute
Am Standort Leonberg arbeiten hauptsächlich Software-Entwicklerinnen und -Entwickler. Sie arbeiten an Software für autonomes Parken und autonomes Fahren und damit an Aufgaben, die in Zukunft künstliche Intelligenz übernehmen kann. 3.700 Beschäftigte waren es, doch 1.800 sollen jetzt gehen.
Es ist das zweite Abbauprogramm seit Jahresbeginn. Es betrifft auch einen Bereich, für den Bosch in den letzten drei Jahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgebaut hat. Betriebsrat Dirk Taffe kann daher die Ankündigung des Stellenabbaus nicht nachvollziehen, wie er dem SWR sagte. Es seien sehr viele Menschen in einem zukunftsträchtigen Bereich eingestellt worden. Doch im selben Tempo mache die Geschäftsführung das Ganze nun wieder rückgängig.
Bosch glaubt an deutsche Entwicklungsstandorte
Die Jobs werden wohl kaum zurückgeholt. Bei Bosch zeigt man sich trotz des geplanten Stellenabbaus allerdings zuversichtlich, was die Zukunft der deutschen Entwicklungsstandorte betrifft. Stephan Hölzl, der Bereichsvorstand Computing Solutions, sagte dem SWR, in ein paar Jahren werde die Nachfrage nach den entsprechenden Produkten steigen und ein Markt dafür entstehen.
Doch zumindest am Standort Leonberg hat Bosch bereits Fakten geschaffen: Das Entwicklungsgebäude, das hier entstehen sollte, wurde erst gar nicht errichtet und die Baugrube wieder zugeschüttet.
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