Im Tarifstreit hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten im Handel am Freitag bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen. Auch in Baden-Württemberg sind Filialen betroffen.
In etlichen Geschäften in Baden-Württemberg müssen sich Kundinnen und Kunden heute auf längere Wartezeiten an der Kasse oder beim Service einstellen. Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im Handel zu Warnstreiks aufgerufen - unter anderem in Filialen von Kaufland, H&M, Primark und IKEA.
Kundgebungen in mehreren Städten
Baden-Württemberg soll Schwerpunkt einer bundesweiten Aktion mit Demonstrationen und Kundgebungen in Stuttgart, Karlsruhe, Singen und Reutlingen sein. Betroffen sind unter anderem die Regionen Rhein-Neckar, Mittelbaden-Schwarzwald und Heilbronn-Schwäbisch Hall. Insgesamt rechnet ver.di in Baden-Württemberg mit 1.500 Streikenden.
ver.di: Kein verbessertes Angebot seit sechs Monaten
Hintergrund sind die stockenden Tarifverhandlungen im Einzel- und Versandhandel sowie im Groß- und Außenhandel. ver.di kritisiert, dass die Arbeitgeber nach sechs Monaten Verhandlungen kein verbessertes Angebot vorgelegt hätten. In Baden-Württemberg fordert ver.di für die Beschäftigten im Einzel- und Versandhandel 15 Prozent mehr Geld bei zwölf Monaten Laufzeit. Für den Groß- und Außenhandel will sie Lohnerhöhungen von 13 Prozent.
Die Tarifverhandlungen für die bundesweit etwa fünf Millionen Beschäftigten im Handel werden jeweils regional geführt. Bislang sind die seit dem Frühjahr laufenden Verhandlungen in allen 13 Tarifgebieten ohne Abschluss.