Stuttgart und Umgebung gelten als Mafia-Hochburg in Deutschland. Der Landtag hat sich in einer Fragestunde mit den Auswüchsen der mafiösen Strukturen befasst.
Baden-Württemberg ist nach wie vor ein Schwerpunkt der Mafia in Deutschland. Dies geht aus einer Regierungsbefragung im baden-württembergischen Landtag hervor, die von der SPD aufgrund des SWR-Podcasts "MAFIA LAND" beantragt worden ist.
Knapp ein Viertel der Mafia-Mitglieder in Deutschland lebt in Baden-Württemberg
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) verwies auf die geographische Nähe und die Wirtschaftskraft Baden-Württembergs, dadurch sei das Land interessant für die italienische organisierte Kriminalität. Von bundesweit 770 namentlich bekannten Mafia-Mitgliedern leben mehr als 170 in Baden-Württemberg.
Auf der Flucht vor der italienischen Justiz würden sich diese immer wieder zu Bekannten oder Verwandten in Baden-Württemberg zurückziehen. Gleichzeitig sei Baden-Württemberg auch ein wichtiger Aktionsraum für die Mafia, insbesondere im Bereich Geldwäsche. Im vergangenen Jahr gab es laut Strobl 36 Verfahren gegen die organisierte Kriminalität - darunter drei Ermittlungsverfahren gegen Mafia-Organisationen.
Der SWR-Podcast "MAFIA LAND" beschäftigt sich in acht Folgen mit dem mafiösen Strukturen in Baden-Württemberg. Die Geschichte des italienischen Gastronomen Mario L. steht exemplarisch für die mutmaßliche Infiltrierung der deutschen Politik und Wirtschaft durch die größte italienische Mafia-Organisation Ndrangheta.
True Crime Podcast | 1. Staffel MAFIA LAND - Die unglaubliche Geschichte des schwäbischen Pizzawirts Mario L.
Ermittler sind überzeugt: Mario L., nach außen erfolgreicher Gastwirt, war in BW so etwas wie der "auswärtige Arm" der Ndrangheta, der größten kriminellen Organisation der Welt.
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