Bald gehen die Ferien in Baden-Württemberg zu Ende. Damit steigt auch die Gefahr, dass die Schweinepest wieder ausbricht. Denn Heimkehrer könnten belastete Produkte mitbringen.
Aufgrund der Ferienzeit ist nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums das Risiko eines erneuten Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Baden-Württemberg besonders hoch. Reisende könnten Schweinefleischprodukte aus Risikogebieten mitbringen und verbreiten. Mit Videos zur Information und Sensibilisierung will das Ministerium daher vorbeugen.
Die Videos seien in den ersten Ferienwochen über Infoscreens vor allem auf Bahnhöfen sowie am Stuttgarter Flughafen ausgestrahlt worden. Dies werde in den beiden letzten Ferienwochen wiederholt. "Auf der Homepage des Ministeriums sind auch umfangreiche Warnhinweise, Flyer, Poster und Handzettel in vielen Sprachen abrufbar", so ein Ministeriumssprecher. Entsprechende Warnhinweise seien zudem entlang der Autobahnen an den Raststätten dauerhaft angebracht.
Grund für letzten Ausbruch wohl virushaltige Speiseabfälle
Der erste und bisher auch letzte Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Forchheim (Landkreis Emmendingen) war Ende Mai 2022. Nach Auskunft des Agrarministeriums war die Ursache wahrscheinlich, dass Schweine Zugang zu unsachgemäß entsorgten, virushaltigen Speiseabfällen hatten. Das für Tierseuchen zuständige Friedrich-Löffler-Institut in Greifswald habe Ende vergangenen Jahres mitgeteilt, dass aufgrund der vorliegenden Untersuchungen ein Eintrag in Deutschland mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden könne.
Baden-Württemberg bereitet sich dem Ministerium zufolge seit Jahren intensiv auf einen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest vor. Ein 12-Punkte-Maßnahmenplan solle eine Einschleppung der Schweinepest nach Baden-Württemberg möglichst verhindern, einen Ausbruch frühzeitig erkennen und erfolgreich bekämpfen.
Außerdem seien die Untersuchungen bei Wildschweinen und bei Auslauf- und Freilandhaltungen von Hausschweinen intensiviert worden. "Bei diesen Betrieben liegt ein Hauptaugenmerk auch auf der Einhaltung der vorgeschriebenen Biosicherheitsmaßnahmen. Allen Schweinehaltern wird von Seiten des Ministeriums dringend empfohlen, ihre Biosicherheitsmaßnahmen dahingehend zu überprüfen. Dies erfolgt in Form von Pressemitteilungen und Artikeln in der Fachpresse, sowie ausführliches Informationsmaterial."
Im April wurde in einer Übung der Ausbruch der Seuche geprobt. Die Erkenntnisse daraus werden nun laut Landwirtschaftsministerium ausgewertet.
Wie die Übung ablief, sehen Sie im Video: