Keine Wartezeit und kein Behördengang: Die Online-Fahrzeugzulassung "i-Kfz" soll das An- und Ummelden von Fahrzeugen einfacher machen. Doch in manchen Regionen in BW scheitert das an der Software.
Seit dem 1. September gilt eine neue Fahrzeug-Zulassungsverordnung, damit soll eigentlich auch eine sogenannte i-Kfz Stufe umgesetzt werden. Das heißt konkret: Dann ist es möglich, dass Fahrzeuge nach der Online-Zulassung sofort auf den Straßen verwendet werden können. Außerdem werden laut Bundesverkehrsministerium die Kosten für die Zulassung über das Internet im Vergleich zur Anmeldung bei der Zulassungsstelle vor Ort deutlich reduziert.
Ausfälle bei digitaler Kfz-Zulassung in mehreren Landkreisen
Doch in den vergangenen Tagen war in mehreren Landkreisen in Baden-Württemberg die allgemeine Portalseite für die benötigte Software ausgefallen. Was sind die Gründe dafür? Der SWR hat bei dem für die Software zuständigen Unternehmen "Komm.One" nachgefragt.
So berichtete der SWR Ende August über den Start der neuen Online-Zulassungsstelle:
Mehrere Landkreise in BW haben keinen Zugriff auf das Portal
Laut dem Software-Unternehmen musste der Starttermin für die internetbasierte Fahrzeugzulassung (i-Kfz) in fünf baden-württembergischen Landkreisen kurzfristig verschoben werden. Dabei handelt es sich um den Rems-Murr-Kreis, den Bodenseekreis, den Ortenaukreis, den Landkreis Karlsruhe und den Zollernalbkreis. Grund dafür: Bei letzten Tests, einen Tag vor der Einführung des Systems, traten Softwareprobleme in einem Teilbereich auf, so eine Sprecherin von "Komm.One".
Dieser Teilbereich betraf die Kommunikation der i-Kfz-Software mit einem "datenzuliefernden externen Kfz-Fachverfahren", das von den fünf Landkreisen eingesetzt wird.
Die Anbindung eines solchen Fachverfahrens - einer IT-gestützten Methode - bei der i-Kfz-Software erwies sich als "noch nicht ausreichend qualitätsgesichert", so "Komm.One". In Zusammenarbeit mit dem Hersteller wolle man nun das technische Problem so schnell wie möglich lösen. Ein zugeliefertes Update soll es "Komm.One" bis "voraussichtlich" Ende der Woche ermöglichen, die fünf Landkreise für das i-Kfz-Portal freizuschalten. Dann könnte das i-Kfz-Portal auch in diesen Landkreisen online gehen, so die Sprecherin von "Komm.One".
i-Kfz funktioniert bisher nur in Konstanz und Lindau Bodensee-Oberschwaben: Digitale Kfz-Zulassung holprig angelaufen
Seit einer Woche ist es bundesweit noch einfacher möglich, Autos digital an- und abzumelden. In der Region Bodensee-Oberschwaben funktioniert das verbesserte System aber noch nicht überall.
Störungen auch im Kreis Ravensburg und Biberach
Neben den genannten Landkreisen sind auch die Kreise Ravensburg und Biberach von Störungen des neuen digitalen Zulassungsverfahrens betroffen. Auf SWR-Nachfrage verwies "Komm.One" in diesen Fällen auf die entsprechenden Landkreise selbst. "Grundsätzlich können alle baden-württembergischen Land- und Stadtkreise mit Hilfe der "Komm.One" die Online-Kfz-Zulassung der Stufe 4 anbieten. Die Entscheidung, das Angebot wahrzunehmen, liegt aber bei der entsprechenden Zulassungsbehörde", so das für die Software zuständige Unternehmen. Der Kreis Ravensburg richtet i-Kfz zum 1. Oktober ein. Der Kreis Biberach hofft auf einen Start zum Jahresende. Die Zulassungsverfahren müssten Stück für Stück umgestellt und die Software angepasst werden, so ein Sprecher.
Der den Landkreisen übergeordnete Landkreistag von Baden-Württemberg verwies auf Nachfrage auf die Komplexität, die die Umsetzung der i-Kfz Stufe 4 mit vielen Schnittstellen und Herstellern mit sich bringe. Fehler und Startschwierigkeiten hätten dem Vernehmen nach unterschiedlichste Ursachen und würden in der aktuellen Phase nach und nach beseitigt.
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