Mehr Einwohnerinnen und Einwohner, dafür weniger Müll - in Baden-Württemberg sind Abfälle aus Haushalten im vergangenen Jahr zurückgegangen.
Baden-Württemberg hat 2022 insgesamt neun Prozent weniger Müll produziert als im Jahr zuvor. Häusliche Abfälle sind laut aktueller Abfallbilanz gar auf einem historischen Tiefstwert: Im vergangenen Jahr sind sie um über sieben Prozent zurückgegangen - auf 334 Kilo pro Person und Jahr. Zu der Menge gehört, was in der Hausmülltonne landet, aber auch Wertstoffe, Sperrmüll und Biomüll.
In Corona-Pandemie deutlich mehr Müll produziert
"Damit sind die häuslichen Abfälle stärker gesunken als sie in der Pandemie angestiegen sind und liegen nun auf einem historischen Tiefstwert", sagte Umweltstaatsekretär Andre Baumann (Grüne). Im Jahr 2021 hatte jeder Baden-Württemberger und jede Baden-Württembergerin im Schnitt noch 364 Kilogramm in Haus- und Sperrmüll geworfen. Im ersten Coronajahr 2020 war der Wert sogar auf 369 Kilogramm angestiegen.
Noch stärker zurückgegangen sind Baumassenabfälle wie Bauschutt und Steine - zehn Prozent weniger sind davon 2022 angefallen. Aus Sicht von Baumann ist das sehr erfreulich, vor allem, weil die Bevölkerung von Baden-Württemberg gleichzeitig gewachsen sei.
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Müllgebühren steigen, liegen aber unter Inflationsrate
Angestiegen sind dagegen die Müllgebühren. Ein Vier-Personen-Haushalt muss derzeit im Schnitt mit Kosten in Höhe von 180,21 Euro pro Jahr für die Müllentsorgung rechnen. Im vergangenen Jahr hatte der Wert noch bei 173,71 Euro gelegen. Die Erhöhung liege jedoch mit 3,7 Prozent deutlich unter der aktuellen Inflationsrate, sagte Baumann.
Die Landesregierung will die Ressourcen, die im Abfall stecken, künftig noch stärker nutzen. Unter anderem soll eine Biogasstrategie helfen, klimafreundlich Strom und Wärme zu gewinnen.