Am Samstag werden die letzten AKW in Deutschland abgeschaltet - auch Neckarwestheim geht vom Netz. Dabei stehen die meisten Menschen hinter der Atomkraft - auch in Baden-Württemberg.
Eine Mehrheit der Menschen in Deutschland sieht den Atomausstieg kritisch, wie der aktuelle ARD-Deutschlandtrend zeigt. Deutlich mehr als die Hälfte (59 Prozent) der Befragten hält die Entscheidung der Politik für falsch, lediglich rund ein Drittel (34 Prozent) für richtig.
Dabei gibt es klare Altersunterschiede. Junge Menschen zwischen 18 und 34 Jahren finden es mehrheitlich richtig, dass die letzten Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden. Die Älteren halten die Entscheidung hingegen überwiegend für falsch. Vor allem die Anhänger von Union (84 Prozent), FDP (65 Prozent) und AFD (81 Prozent) kritisieren den endgültigen Atomausstieg.
Auch Menschen in BW sehen AKW-Aus kritisch
Die Mehrheit der Menschen in Baden-Württemberg wünscht sich laut einer Umfrage ebenfalls einen Wiedereinstieg in die Atomkraft. Von 2.000 repräsentativ Befragten sprachen sich 57 Prozent für die weitere Nutzung der Kernenergie aus, heißt es im aktuellen "Baden-Württemberg-Report". Die Umfrage wird jeden Monat vom Forschungsinstitut Kantar im Auftrag aller baden-württembergischen Privatradiosender erstellt.
Männer eher für Atomkraft als Frauen
Männer in Baden-Württemberg sind laut der Umfrage zu 66 Prozent Atomkraft-Befürworter, Frauen nur zu 49 Prozent. Auch bei den jüngeren Menschen in Baden-Württemberg findet Atomstrom - anders als im ARD-Deutschlandtrend - überwiegend Zustimmung. Mehr als jeder Zweite zwischen 16 und 29 Jahren spricht sich für den Wiedereinstieg in die Kernenergie aus. Bei den über 50-Jährigen sind es sogar 60 Prozent.