In Mannheim ist die "Wärmewende Akademie" eröffnet worden. Dort sollen künftig Handwerker geschult werden. Ziel: Ein Zertifikat, das auch bei Kunden für mehr Sicherheit sorgen soll.
Die Stadt Mannheim hat gemeinsam mit Partnerinstitutionen ein neues Schulungs- und Vernetzungszentrum zur Wärmewende an den Start gebracht. In der sogenannten "Wärmewende Akademie" im Stadtteil Neckarau sollen insbesondere Handwerksbetriebe geschult werden, damit diese wiederum ihren Kundinnen und Kunden ein optimales Konzept im Bereich der Wärme-Sanierung anbieten können. Die neu eröffnete Akademie will aber auch Bürgerinnen und Bürger direkt ansprechen und über das Thema klimaneutrale Heizung informieren. Offiziell eröffnet wurde die "Wärmewende Akademie" am Donnerstag. Mit dabei war auch Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU).
Geschulte Handwerker erhalten spezielles Zertifikat in Mannheim
Wer die Fortbildung in der Akademie absolviert hat, wird geprüft und bekommt im Anschluss ein Zertifikat, erklärt Kamil Glowatz. Er leitet die "Wärmewende Akademie" in Mannheim. Geschulte Fachbetriebe werden in Zukunft außerdem in einer Liste eingetragen, die auch Kundinnen und Kunden abrufbar ist. Sie suchen dann die gewünschte Heizungslösung aus und erhalten eine Übersicht der passenden Fachbetriebe.
Die ersten Schulungen sollen Ende Januar 2025 starten. Dabei geht es unter anderem um gesetzliche Rahmenbedingungen beim Heizungstausch und verschiedene Wärmelösungen wie Fernwärme und Wärmepumpen sowie Förderungs- und Finanzierungsmöglichkeiten. Neben einem Schulungsraum gibt es in der Akademie auch eine große Übungshalle, in der zum Beispiel der Anschluss von Solarpanelen auf einem Dach geübt werden kann.
Handwerker-Innung: Heizungsmythen sind weit verbreitet
Tatsächlich entstehen 40 Prozent der Emissionen in Mannheim im Wärmesektor, erklärt Christian Specht am Eröffnungsabend. Diese Zahl soll verringert werden.
In der Stadt hatte zuletzt die Ankündigung des Mannheimer Energieversorgers MVV, das Gas-Geschäft bis 2035 einstellen zu wollen, für Ärger und Unverständnis gesorgt. Konkret gehe es in Mannheim um 20.000 Haushalte, um die man sich nun "kümmern" müsste, so Specht weiter.
Die Wärmepumpe kann dabei eine Lösung sein, erklärt Norbert Ufer von der Innung für Sanitär, Heizung und Klimatechnik Rhein-Neckar, die sich an dem Projekt beteiligt. Er hofft, dass durch die Akademie einige Heizungsmythen in der Gesellschaft aufgeklärt werden können. Es sei zum Beispiel falsch, dass man für eine Wärmepumpe dringend eine Fußbodenheizung benötigt.
An der "Wärmewende Akademie" beteiligen sich neben der Stadt auch der Mannheimer Energieversorger MVV, die Klimaschutzagentur Mannheim, die Industrie- und Handelskammer Rhein-Neckar (IHK), die Handwerkskammer Rhein-Neckar-Odenwald (HWK) sowie die Innungen für Elektrik und Heizungstechnik aus der Region.
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