Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) hat im Monat Juni Millionenverluste durch die Einführung des 9-Euro-Tickets erlitten.
Es gab Einnahmen durch rund 270.000 verkaufte 9-Euro-Tickets von 2,5 Millionen Euro, aber gleichzeitig einen Einbruch beim Verkauf von Einzelfahrscheinen, Tages- und Monatskarten von 6,7 Millionen Euro, also einen Verlust von rund vier Millionen Euro, teilt der VRN in einer Zwischenbilanz mit.
VRN: "Erwartungen nicht entsprochen"
Das 9-Euro-Ticket entspreche damit nicht den Erwartungen des VRN, sagte Geschäftsführer Volkhard Malik. Eine endgültige Einschätzung könne es aber erst mit den Zahlen von Juli und August geben.
Mindereinnahmen bei Jahresabos
Auch bei den Jahreskarten im Abonnement gab es Verluste. Wegen des abgesenkten Preises der fast 261.000 Abos auf neun Euro monatlich in den drei Monaten nimmt der VRN 11,4 Millionen Euro weniger ein.
Positiv sei allerdings, dass die meisten Jahreskarteninhaber das bestehende Abo aufgrund der automatischen Vergünstigung auf einen Monatsbeitrag von neun Euro nicht gekündigt haben.
Stärkere Nachfrage beim Freizeitverkehr
Laut VRN hat es beim Freizeitverkehr eine stärkere Nachfrage gegeben. Mehr Fahrgäste als bisher nutzten insbesondere an den Wochenenden die S-Bahn Rhein-Neckar und die Buslinien. Dabei sei es nicht zu erheblichen Überlastungen gekommen, so die VRN weiter.
Inwiefern mit dem 9-Euro-Ticket ein umweltrelevanter Erfolg erreicht worden ist, lasse sich erst zum Ende des Aktionszeitraums klären. Entscheidend werde sein, wie viele der neuen 9-Euro-Ticket-Nutzer zukünftig Bus und Bahn auch nach dem Aktionszeitraum nutzen werden.