In Viernheim sind Retter der Feuerwehr von einer Gruppe Jugendlicher mit Böllern und Raketen angegriffen worden. Jetzt spricht sich der Bürgermeister für ein Böllerverbot aus.
In Viernheim (Kreis Bergstraße) hat es in der Silvesternacht in der Nähe des Apostelplatzes nach Angaben der Feuerwehr mehrere kleinere Brände gegeben. Als die Einsatzkräfte diese löschen wollten, hinderte eine Gruppe Jugendlicher die Feuerwehr an der Arbeit und griff sie mit Böllern und Raketen an.
Viernheimer Bürgermeister will Verbotszone für Böller
Aus den Übergriffen ziehen Viernheims Bürgermeister Matthias Baaß (SDP) und der Erste Stadtrat Jörg Scheidel (CDU) Konsequenzen: Sie schlagen vor, eine Böllerverbotszone zu errichten. Das teilte die Stadtverwaltung am Montag mit.
Der Vorschlag soll in der kommenden Sitzung des Magistrats Mitte Januar (13. Januar) thematisiert werden. Dieser könnte eine Böllerverbotszone erlassen, teilte eine Sprecherin der Stadt dem SWR mit. Derzeit werde erarbeitet, welche genauen rechtlichen Grundlagen bei einer solchen Verbotsverfügung zu beachten sind und welche Flächen davon im Detail betroffen sein sollen, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung.
Polizei musste bei Löscharbeiten in Viernheim unterstützen
In der Silvesternacht hatte eine Gruppe bestehend aus etwa 50 bis 60 Menschen auf dem Apostelplatz Feuerwerkskörper in Richtung eines Löschfahrzeugs geschossen. Das teilte die Feuerwehr Viernheim auf Facebook mit. Deshalb mussten die Einsatzkräfte die Löscharbeiten abbrechen. Erst durch "massiven" Polizeischutz konnten Feuerwehrkräfte ihrer Arbeit nachgehen. Verletzt wurde laut Polizei niemand. Nach derzeitigem Ermittlungsstand wurde keiner der Jugendlichen identifiziert.
Feuerwehr-Kollegen "zutiefst entsetzt"
Nach dem Angriff auf die Einsatzkräfte zeigte sich die Feuerwehr Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis) auf Facebook bestürzt. In einem öffentlichen Post schrieb sie, dass sie "zutiefst entsetzt und wütend" sei.
An anderen Orten in der Rhein-Neckar-Region gelten bereits Böllerverbote - wie etwa in Ladenburg (Rhein-Neckar-Kreis) und in Mosbach (Neckar-Odenwald-Kreis).
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