Die Unterwasserwelt im Mannheimer Luisenpark ist fast fertig. Jetzt sind 30 Korallen ins größte Becken eingezogen. Ein Taucher hat sie ins "Great Barrier Reef"-Becken eingesetzt.
In der Unterwasserwelt im Mannheimer Luisenpark sind am Dienstag viele leuchtende Korallen eingezogen. Ein Taucher hat die bunten Meerestiere in dem riesigen Aquarium eingesetzt.
Taucher setzt Korallen ins Becken ein
Eine kurze Leiter durchsticht die Wasseroberfläche des Großaquariums im Mannheimer Luisenpark. Zwei neoprenbekleidete Füße steigen von ihr herab, bis sie den Boden berühren. Dabei wirbelt Sand auf. Langsam steckt der Taucher den Kopf unter Wasser. Von der Sauerstoffmaske auf seinem Gesicht steigen ringsum Blasen auf. Hochkonzentriert schaut er sich um, bevor er einen Fuß vor den anderen setzt. In seinen Händen: Eine leuchtend rote Koralle.
Es ist eine von insgesamt 30 Korallen, die am Dienstag im "Great-Barrier-Reef"-Becken in der Luisenpark Unterwasserwelt in Mannheim eingesetzt wurden. Das Becken repräsentiert die Pflanzen und Tiere aus Australien.
Unterwasserwelt war für BUGA in Mannheim geplant
Mit 80 Schritten soll es im Kurpfälzer Großaquarium um die Welt gehen – so das Motto. Der Plan war eigentlich, dass die insgesamt 21 Aquarien zu Beginn der Bundesgartenschau im April 2023 fertig sein sollten. Krankheitsfälle, Lieferengpässe, die Herstellung der passenden Wasserqualität, sowie die zeitaufwendige Eingewöhnung und Umsiedlung der Fische erschwerten das Vorhaben allerdings.
Deshalb ist das Einsetzen der letzten Korallen im Great-Barrier-Reef-Becken nun ein langersehnter Moment, wie auch die zoologische Direktorin Christine Krämer bestätigt: “ Wir haben ganz lange darauf hingearbeitet und hingefiebert.“ Sie lächelt. “Das ist quasi das Highlight des Rundgangs, den wir hier anbieten. Das Great-Barrier-Reef kennt jeder, auch seine Empfindlichkeit. So ein System zu zeigen, wie es im optimalen Falle aussieht, hilft uns darauf hinzuweisen, dass das ein schützenswertes System ist."
Unterstützung von Unterwasser-Spezialisten
Unterstützung holte sich die Luisenpark Unterwasserwelt von "marine art", einem kleinen Unternehmen mit Sitz in Rülzheim (Landkreis Germersheim), das sich auf Meerwasseraquaristik spezialisiert hat. Einer der beiden Inhaber ist Klaus Kraemer. Er ist der Mann im Neoprenanzug, der vorsichtig zwischen den Gesteinen läuft und die Korallen ins 25 bis 26 Grad warme Wasser setzt. Für Kraemer ist das "Great-Barrier-Reef"-Becken im Mannheimer Luisenpark etwas ganz Besonderes.
Korallen wurden extra gezüchtet
Das bestätigt auch sein Kollege und Mitinhaber Alfred Hessert: "Es ist immer wieder eine Freude, so ein großes Becken einrichten zu dürfen.“ Er erzählt, dass die 30 Korallen extra für das Becken eineinhalb bis zwei Jahre angezüchtet wurden. Dann wurden sie morgens mit einem Wärmepad in Styroporboxen gepackt, transportiert und nochmal kurz gewaschen, damit sie keine Parasiten ins Becken einschleppen.
Die beiden Männer wollen die Mitarbeitenden der Unterwasserwelt im Luisenpark im Laufe des nächsten Jahres begleiten und sie im speziellen Umgang mit den empfindlicheren Korallen im "Great-Barrier-Reef"-Becken schulen. Später sollen die Mitarbeitenden das Aquarium und die Korallen dann alleine betreuen können. Dann wird das Becken ganz anders aussehen, denn die Korallen wachsen zusammen. “Jetzt geht’s erst richtig los“, sagt die zoologische Direktorin Christine Krämer. Zurzeit kann man die Unterwasserwelt im Luisenpark täglich von 10 bis 16:30 Uhr besuchen.
Der Taucher Klaus Kraemer ist mittlerweile wieder aus dem Becken gestiegen. Er hat alle 30 Korallen sorgfältig an ihren ausgesuchten Platz eingesetzt. Einige wogen im Wasser hin und her, fast alle leuchten in unterschiedlichen Neonfarben im beruhigenden Blau des Wassers.
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