Mit Iris Berben bekommt erstmals eine Schauspielerin den Schillerpreis der Stadt Marbach. Auszeichnet wird sie für ihre Kunst, aber auch für ihren Kampf gegen Fremdenfeindlichkeit.
Mit dem Schillerpreis der Stadt Marbach (Kreis Ludwigsburg) würdige man 2023 die Leistungen von Iris Berben als Schauspielerin, ihr couragiertes Auftreten in der Öffentlichkeit und ihr großes gesellschaftspolitisches Engagement, teilte die Stadt mit. "Immer wieder erhebt sie ihre Stimme gegen jede Form der Ausgrenzung, kämpft für Diversität und Frauenrechte, gegen Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, was gerade in heutiger Zeit notwendiger denn je ist."
"Der Denktradition des Dramatikers verpflichtet"
In Schillers Bühnenstücken werde auch gesellschaftlichen Außenseitern eine Stimme verliehen, hieß es weiter in der Mitteilung. "Iris Berben ist zweifellos eine Persönlichkeit, die in vorbildlicher Weise in ihrem Leben und Wirken der Denktradition des großen deutschen Dramatikers verpflichtet ist."
Iris Berben: Eine der erfolgreichsten deutschen Schauspielerinnen
Geboren 1950 in Detmold gehört Iris Berben zu den bekanntesten und erfolgreichsten Schauspielerinnen der deutschen Film- und Fernsehbranche. Seit ihrem Schauspieldebüt im Jahr 1968 spielte sie in zahlreichen Kino- und TV-Produktionen, unter anderem in "Zwei himmlische Töchter" (1978), "Das Erbe der Guldenburgs" (1986-1990), der "Rosa Roth"-Reihe (1994-2013), und "Krupp – Eine deutsche Familie" (2009). Zuletzt ist sie in Filmen wie "Hanne" (2019), "Nicht tot zu kriegen" (2020) und den Mini-Serien "Die Protokollantin" (2020), "Unter Freunden stirbt man nicht" (2020) sowie "Die Pflegionärin" (2022) zu sehen gewesen.
Iris Berben ist aber nicht nur als Schauspielerin bekannt und wurde dafür mehrfach ausgezeichnet. Für ihr Engagement und ihre Redekunst wurde sie 2022 in Stuttgart mit Rednerpreis der German Speakers Association geehrt. Auch ihre Stimme begeistert. In Synchronproduktionen lieh sie unter anderem Diane Keaton, Whoopi Goldberg und Julia Roberts ihre Stimme
Schillerpreis für Freiheitsdenken
Der mit 10.000 Euro dotierte Schillerpreis wird alle zwei Jahre am 10. November, dem Geburtstag Friedrich Schillers, verliehen. Bis zum Jahr 2007 wurde damit eine hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Landeskunde von Württemberg ausgezeichnet. Anlässlich des Schillerjahres
2009 veränderte der Gemeinderat Marbach die Verleihungskriterien. Der Preis geht seither an Persönlichkeiten, die in ihrem Leben oder Wirken der Denktradition Friedrich Schillers verpflichtet sind. Besonders preiswürdig sei der Einsatz für einen ethisch verantwortbaren Freiheitsbegriff im Sinne des Dichters, teilte die Stadt Marbach mit.
Im Jahr 2019 ging der Preis an die Entwicklungsbiologin und Biochemikerin Christiane Nüsslein-Volhard, die sich im Bereich der Genforschung und Entwicklungsbiologie verdient gemacht hat. Ihr folgte zuletzt im Jahr 2021 der Schriftsteller Saša Stanišić.