Der Ausbau des Bahnknotens Mannheim wird bevorzugt - nach Angaben von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) eines von bundesweit 29 Projekten. Die Anwohner befürchten Konsequenzen.
Demnach sind insgesamt acht Ausbaumaßnahmen in der Region vorgesehen: Darunter ist der dreigleisige Ausbau zwischen dem Mannheimer Hauptbahnhof und Friedrichsfeld Süd sowie verschiedene Gleisarbeiten im Mannheimer Hauptbahnhof selbst. Bürgerinitiativen fürchten Konsequenzen, wie erhöhter Zugverkehr und infolge dessen mehr Lärm.
Konkret könnte das bedeuten, dass die östliche Riedbahn, die durch sechs Mannheimer Stadtteile von Schönau bis Neuhermsheim führt, zweigleisig ausgebaut wird. Stillgelegte Gleise sollen, wo noch vorhanden, wieder aktiviert werden. Dabei soll sich die Zahl der Güterzüge mehr als verdoppeln, die Anwohner müssten mit deutlich mehr Lärm rechnen.
"Nicht zu Lasten der Bevölkerung"
Entlang der betroffenen Bahnstrecke haben sich mehrere Bürgerinitiativen gegründet, die dagegen protestieren. Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht sagte dem SWR, die Stadt stehe zu ihrer Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt, aber das könne nicht dazu führen, dass alle zukünftig wachsenden Güterverkehre zu Lasten der Bevölkerung durch die Stadt geführt würden, ohne dass es einen optimalen Lärmschutz gebe.
Wenig Resonanz bei Erörterungstermin
Dieser müsse, so Specht weiter, in bestimmten Teilen auch eine Teiluntertunnelung vorsehen. Mitte September hatte das Regierungspräsidium Karlsruhe als zuständige Behörde zu einem dreitägigen Erörterungstermin nach Mannheim eingeladen. Die Resonanz war entgegen den Erwartungen gering. Die Erörterung war öffentlich, weil im Vorfeld 2.300 Einwendungen eingegangen waren.
Die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums bedeutet indes nicht, dass der Ausbau bereits beschlossen wäre. Dies muss der Bundestag tun.