Besucher beim ACDC-Konzert auf dem Hockenheimring

Nicht alle Schwierigkeiten behebbar - Band am Mittwoch in Stuttgart

AC/DC auf dem Hockenheimring: Konzertbesucher kritisieren Organisation

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Christian Scharff
Christian Scharff

Das AC/DC-Konzert auf dem Hockenheimring hat 100.000 Menschen angelockt, von denen einige unzufrieden waren. Die Gründe dafür sind vielfältig - nicht alle Kritikpunkte lassen sich lösen.

Rund 100.000 Menschen wollten die berühmte australische Power-Band AC/DC in Hockenheim sehen - eine Ikone der Pop-Kultur und ein Name, der elektrisiert. 150 Euro kostete die günstigste Karte, und einige der Besucher machten ihrem Ärger über Fehler und Pannen in der Organisation dann in den sozialen Medien Luft.

So schrieb ein Besucher auf der Facebook-Seite der Rhein-Neckar-Zeitung: "Ich habe Menschen gesehen, welche 150 Euro bezahlt hatten für einen Blick auf die Bühnenplane und dumpfen Sound, welcher ohnehin auch vor der Bühne miserabel war."

Totales Gedränge bei den Toiletten und im hinteren Catering-Bereich.

Die Akustik sei miserabel gewesen, schreiben andere. Aus dem inneren "Golden Circle" habe es keinen Ausgang zu den Toiletten gegeben. Manche hätten auf den Boden uriniert. Das Konzert sei für den Innenraum überbucht gewesen.

Widerspruch gegen Kritik

Stimmen von Besuchern, die das Konzert problemlos besucht haben und den krachenden Auftritt der Band gut fanden, finden sich naturgemäß seltener auf den Plattformen wieder. Dennoch widersprechen viele den Kritikern.

Ein Besucher schreibt: "Stand im Golden Circle, 15 Meter von der Bühne weg. Kein Gedränge, keine Platzangst, keine Panik! Anreise und Abreise absolut kein Problem! Selbst schuld, wenn man zu so einer Veranstaltung geht und mit der Menschenmasse nicht zurecht kommt!!"

"Nach vorne hin wurde es angenehm", so eine andere Stimme: "Platz zum Stehen, keine Schlangen bei den Bierständen".

Ein weiterer Besucher fragt: "Wo waren die Kritiker gestanden? Ich war wohl auf einem anderen Konzert. Alles völlig easy. Man ist direkt beim Essen und den Getränken dran gekommen. Und zum Stehen gab es überall ausreichend Platz."

Immer wieder Probleme in Hockenheim

Trotzdem bleibt festzuhalten, dass der Veranstaltungsort Hockenheim immer wieder mit ähnlichen Problemen in der Kritik steht. Die Anfahrtswege sind schwierig, das hat sich auch am Samstagabend in Hockenheim gezeigt. Zudem bremsten die aktuell vielen Baustellen rund um den Ring AC/DC-Fans aus.

Der Zugang zum Ring durch eine Unterführung und der lange Fußmarsch sind ein Hockenheim-Thema, das in der Region hinreichend bekannt ist. Das liegt an der Struktur des Geländes, das von der Anlage her eben eine Rennstrecke ist. Klagen über eine schlechte Akustik und eine eingeschränkte, seitliche Sicht auf die Bühne sind wohl ebenfalls mit dem Aufbau des Geländes zu begründen. Viele Konzertbesucher sehen das auch so:

Ich war das erste mal vor 35 Jahren dort - Stones … schon da war es doof mit parken Einlass etc. … letztes Jahr wieder dort gewesen :-0 hat sich nichts getan

Gab es ausreichend Toiletten?

Kritik gab es auch an angeblich zu wenigen Toiletten. Ein Sprecher der Stadt Hockenheim weist auf SWR-Anfrage darauf hin, dass im Außenbereich 250 Toiletten und 12 Container mit jeweils 14 Toiletten aufgestellt worden seien - zusätzlich zu den bestehenden Anlagen. Im Innenbereich habe es 630 zusätzliche Dixi-Toiletten gegeben.

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Besser organisiert als das Springsteen-Konzert

Immerhin sind einige Fehler nicht passiert, die beim großen Bruce-Springsteen-Konzert im vergangenen Jahr für Ärger gesorgt hatten. So waren diesmal die Parkgebühren im Eintrittspreis inbegriffen. Die Anfahrt war damals für viele extrem schwierig, weil zu viele gleichzeitig mit dem Auto anreisten. Die Parkplätze mussten im Vorfeld für teures Geld gebucht werden, dadurch kam es überall zu Staus, weil viele einfach irgendwo parken wollten und nicht durften.

Besucher verpassten deshalb Teile des Konzerts. Am Ausgang kam es bei dem Springsteen-Konzert teilweise zu chaotischen Szenen vor und in der Unterführung wegen der Menschenmassen. Drinnen gab es ewig lange Wartezeiten für überteuerte Getränke und teilweise keine Pfandrückgabemöglichkeiten mehr.

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