Am Samstag (4. Februar) ist Weltkrebstag. Experten werben für einen gesünderen Lebenstil und bessere Vorsorge. Gleichzeitig soll die Krebsforschung in Deutschland gestärkt werden.
Die Krebsforschung wird bundesweit ausgeweitet. Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) mit Sitz in Heidelberg soll um vier Standorte erweitert werden. Das haben das Bundesforschungsministerium und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg kürzlich mitgeteilt. Das NCT ist eine Kooperation zwischen dem DKFZ und unter anderem Partnern in der Universitätsmedizin. Im Mittelpunkt steht dabei die klinische Krebsforschung.
Breitere Krebsforschung: Jetzt insgesamt sechs NCT-Standorte
Die vier neuen Standorte des NCT sollen den Angaben zufolge in Berlin, sowie in den Verbünden Tübingen/Stuttgart/Ulm, Würzburg/Erlangen/Regensburg/Augsburg und Essen/Köln eingerichtet werden. Mit den Standorten Heidelberg und Dresden gibt es dann also insgesamt sechs NCT-Standorte. Ein Schwerpunkt: Die personalisierte Krebsbehandlung.
Deutsche Krebshilfe: Gesunder Lebensstil als vorbeugende Maßnahme
Zur Prävention sei generell ein gesünderer Lebensstil wichtig, erklärt die Deutsche Krebshilfe in Bonn. Rund 40 Prozent aller Krebserkrankungen seien durch eine gesunde Lebensweise vermeidbar. Dazu zählen: Der Verzicht auf Rauchen und Alkohol, ein normales Körpergewicht und viel Bewegung. Vorbeugung und auch Früherkennung hätten eine enorme Wirkung, viele Menschen nutzten dieses Potenzial aber nicht, so die Krebshilfe.
Krebs: Hohe Zahl von Neuerkrankungen
Die Erfolge der Medizin dürften nicht über die hohe Zahl von Krebs-Neuerkrankungen hinwegtäuschen, sagte DKFZ-Chef Michael Baumann anlässlich des diesjährigen Weltkrebstags. Seinen Angaben zufolge erkranken bundesweit noch immer 500.000 Menschen pro Jahr neu an Krebs, 200.000 sterben daran. Es fehle an bezahlbaren und flächendeckenden Präventions-Angeboten. Digitale Lösungen würden dabei immer wichtiger.
Früherkennung wichtig für "Nicht-Krebs-Kriegen"
Die hohe Zahl der Krebs-Neuerkrankungen könne nur gestoppt werden, so Baumann weiter, wenn massiv in den Bereich "Nicht-Krebs-Kriegen" investiert werde. Politik und Gesellschaft müssten für das Thema Früherkennung sensibilisiert werden.
Krebsbehandlung Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs schützt vor Rückfall
Das Humane Papillomvirus verursacht deutschlandweit jährlich über 4000 Fälle von Gebärmutterhalskrebs. Eine HPV-Impfung kann vorbeugen, ist aber auch zur Nachbehandlung sinnvoll.
Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) kann guten Schutz bieten
Beispiel: Die Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV), die - im Jugendalter verabreicht - vor Gebärmutterhals-, Penis- und Anal-Krebs schützen kann. In Deutschland, wo die Impfung vom ehemaligen DKFZ-Chef Harald zur Hausen entwickelt wurde, seien nur etwa 40 Prozent aller Jugendlichen geschützt, in Ruanda (Afrika) dagegen fast 100 Prozent. Dort sei die Impfung verpflichtend.
Künstliche Intelligenz in der Krebs-Früherkennung
Weiteres Beispiel für den Nutzen von künstlicher Intelligenz in der Krebs-Früherkennung: Eine Hautscreening-App, die am DKFZ federführend mitentwickelt wurde. Diese App soll Auffälligkeiten auf der Haut präziser und früher diagnostizieren als das bislang möglich war.