Am 14. April öffnet in Mannheim die Bundesgartenschau (BUGA). SWR Aktuell hat mit BUGA-Geschäftsführer Michael Schnellbach über den Stand der Vorbereitungen gesprochen.
SWR Aktuell: Die Vorbereitungen für die BUGA laufen seit vielen Jahren - aber 2022 hat die heiße Phase begonnen. Wie ist das Jahr unter dem Strich gelaufen?
Michael Schnellbach: 2022 war das Jahr mit den großen Meilensteinen. Wir haben große Schritte in Richtung Gartenschau gemacht - sei es mit dem Beschluss des Feststellungsverfahrens für die Seilbahn Ende Januar und dem Beginn der Arbeiten im Sommer - oder jetzt auch zum Ende hin, wo alle 64 Kabinen eingehängt wurden. Die Seilbahn, der Panoramasteg als große Landmark auf der Fläche, der im Oktober eingehängt wurde. Etwas verspätet, aber mittlerweile hängt er freischwebend über der Feudenheimer Au. Auch da sind wir jetzt im Zeitplan, so dass die großen Meilensteine tatsächlich auch von Weitem sichtbar sind. Und auch auf der Fläche ist natürlich viel passiert.
SWR Aktuell: Was war aus Ihrer Sicht die größte Herausforderung im vergangenen Jahr?
Schnellbach: Es ist so ein bisschen wie beim Bällebad. Wir versuchen, die ganzen Bälle wieder einzusortieren und aufzufangen. Man merkt, dass uns zweieinhalb Jahre Zeit fehlen, da wir am Anfang das Gelände zu spät bekommen haben. Es war eine Herausforderung für uns alle, diese vielen Bälle in der Luft zu halten und auch so zu halten, dass alle in der Luft bleiben.
SWR Aktuell: Worüber haben Sie sich 2022 geärgert?
Schnellbach: Ich habe mich über vieles geärgert, seien es ungerechtfertigte Vorwürfe, aber auch über uns selbst. Manchmal haben wir eine Schleife zu lang gedreht bis uns klar wurde, dass wir vor vier Wochen schon genauso entschieden hätten. Den Vorwurf, dass wir die Haubenlerchen vertrieben haben, kann ich auch nicht nachvollziehen. Wir kamen 2020 auf das Gelände. Die letzte Haubenlerche wurde 2018 im Januar kartiert. Es liegen also zwei Jahre dazwischen. Da ist es dann schon schwierig, unserer Gesellschaft so etwas vorzuwerfen.
SWR Aktuell: Das war aber nicht der einzige Vorwurf. Der Paritätische Wohlfahrtsverband zum Beispiel hat die Eintrittspreise der BUGA kritisiert, weil sie aus seiner Sicht zu hoch sind - und weil es für Rentner keine vergünstigten Tickets gibt.
Schnellbach: Wir halten die Preise für gerechtfertigt. Eine Tageskarte kostet 28 Euro für einen Eintritt in zwei Parks, inklusive Seilbahn und Veranstaltungen. Wenn Sie heute ins Kino gehen, zahlen Sie 16 Euro, wenn Sie heute zum Eishockeyspiel gehen oder zu Sportveranstaltungen, zahlen Sie 15 bis 30 Euro. Von daher halten wir an den Preisen fest. Und pauschal zu sagen, wir erlassen Rentnern Ermäßigungen wäre auch nicht gerecht. Rentner sind eine sehr inhomogene Gruppe, was das Thema Geld anbelangt. Von daher wollen wir auch nicht alle über einen Kamm scheren.
SWR Aktuell: Inwieweit schlagen sich die Inflation, die steigenden Energiepreise und die generell steigenden Preise bei Ihnen nieder?
Schnellbach: Ganz drastisch. Zum einen durch den Mindestlohn, zum anderen durch den Inflationsausgleich oder Inflationszuschläge. Wir spüren das auch beim Einkauf unserer Verbrauchsgüter, nicht zuletzt durch die Energiekosten, wo wir gegenüber unserer ursprünglichen Prognose mit deutlichen Steigerungen kalkulieren müssen.
SWR Aktuell: Was bedeutet das konkret?
Schnellbach: Bei den Energiepreisen sind wir bei 30 Prozent über den kalkulierten Preisen. Wir sind damit am Ende des Puffers.
SWR Aktuell: Wie zufrieden sind Sie denn mit dem Vorverkauf?
Schnellbach: Sehr zufrieden. Wir haben mittlerweile weit über 25.000 Dauerkarten verkauft. Außerdem haben wir am 8. Oktober mit dem Tageskartenverkauf begonnen haben auch hier bereits über 30.000 Tickets abgesetzt. Da hat sich auch das Weihnachts- und Vorweihnachtsgeschäft bemerkbar gemacht.
SWR Aktuell: Wie schauen Sie denn in Richtung 2023?
Schnellbach: Mit großem Respekt, weil wir schon noch einiges gemeinsam mit dem Team stemmen müssen - sowohl bei uns auf Spinelli, als auch im Luisenpark.
SWR Aktuell: Können Sie sich überhaupt noch auf den Beginn der BUGA am 14. April freuen? Oder sehen Sie nur die Sachen, die noch erledigt werden müssen?
Schnellbach: Ich freue mich tatsächlich auf 14. April. Ich freue mich auf das halbe Jahr Bundesgartenschau. Darauf arbeite ich schon eine ganze Weile hin und es überwiegt die Freude.