Die Traditionsbäckerei Zorn in Mannheim ist in Geldnöten. Ein Insolvenzverwalter verhandelt die Übernahmeangebote von Großbäckereien. Der Verkauf von Backwaren geht weiter.
Die Mannheimer Familienbäckerei Zorn ist in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Der Mannheimer Insolvenzverwalter Steffen Rauschenbusch verhandelt deshalb mit Interessenten aus der Bäckereibranche wegen einer Übernahme des Unternehmens. Das hat er dem SWR in Mannheim bestätigt.
Auch Görtz und Schall Übernahme-Interessenten
Es gebe zahlreiche Übernahme-Interessenten, drei davon aus der Region. Nach SWR-Recherchen gehörten dazu Görtz (208 Filialen) und Schall (45 Filialen) aus Ludwigshafen wie auch Grimminger (88 Filialen) aus Mannheim.
Bei überregionalen Interessenten, gebe es auch den Plan nach einer Übernahme den Traditionsmarkennamen Zorn weiterzuführen, sagt Insolvenzverwalter Rauschenbach. Er geht davon aus, dass bis Ende November eine Entscheidung möglich ist, wer die 13 Filialen der Bäckerei Zorn übernehmen wird.
"Zorn"-Beschäftigte bekommen Insolvenzgeld statt Löhne
Zwei der 13 Zorn-Filialen sind derzeit geschlossen, weil viele Angestellte krank sind. In den anderen Bäckereigeschäften laufe der Verkauf weiter, sagte Geschäftsführer Christian Zorn dem SWR. Die rund 115 Fest- und Teilzeitbeschäftigten bekommen statt ihrer Löhne drei Monate lnsolvenzgeld.
Zahlungsunfähig wegen hoher Kosten und Corona-Krediten
Gründe für die drohende Zahlungsunfähigkeit sind laut Christian Zorn hoher Kostendruck durch stark gestiegene Energie- und Rohstoffpreise sowie Personalkosten. Zudem muss Zorn Corona-Kredite zurückzahlen und es fehle an den sonst üblichen Großaufträgen vor Weihnachten.
Um das Unternehmen zu erhalten, wären außerdem erhebliche Investitionen in neue Technik nötig, die aber nicht finanzierbar seien. So jedenfalls schätzt der Insolvenzverwalter die Lage ein.
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