Ver.di fordert für die Beschäftigten des Mannheimer Großkraftwerks (GKM) eine schnelle Entscheidung darüber, wie dort in Zukunft Wärme erzeugt werden soll.
In einer Mitteilung der Gewerkschaft ver.di heißt es, die aktuelle Lage führe zu Unsicherheit in der Belegschaft. Deshalb fordert Verdi-Gewerkschaftssekretär Angelo Bonelli auch eine breitere Diskussion über das GKM Mannheim und dessen Zukunft.
Unklarer Zeitpunkt für Kohleausstieg in Mannheim
Weil immer noch unklar sei, wie es nach dem Kohleausstieg weitergehe, würden viele Beschäftigte das Unternehmen verlassen, heißt es von ver.di-Seite. Dadurch sei die Personaldecke im Großkraftwerk sehr dünn. Aktuell gebe es knapp unter 500 Beschäftigte. Gegenüber dem SWR sagte ver.di-Sprecher Bonelli, dass deshalb 60-70 Beschäftigte fehlen. Die Unsicherheit sei aber auch für die 120.000 Fernwärmekunden in der Region schlecht: Wärmepumpen könnten die Fernwärme nicht ersetzen – die Kosten dafür wären für die Bevölkerung untragbar, heißt es in der Mitteilung.
Nachdenken über alternative Brennstoffe
Stattdessen müsse man über alternative Brennstoffe wie Gas oder Wasserstoff für die Fernwärme nachdenken, heißt es von ver.di-Seite weiter. Auch in Mannheim sei es aus seiner Sicht sinnvoll, ein Wasserstoff-Projekt zu etablieren, so Bonelli gegenüber dem SWR.
Möglicherweise soll schon in sieben Jahren keine Kohle mehr im Mannheimer Großkraftwerk verbrannt werden. Fakt sei heute, so Bonelli gegenüber dem SWR, dass das GKM schließen müsse. Man wisse allerdings nicht wann. Deshalb müsse es jetzt eine breite Diskussion im Sinne des allgemeinen Interesses der Menschen in der Region geben, so Bonelli weiter.
GKM bereitet sich auf Ausstieg aus Kohleverstromung vor
In einer Stellungnahme teilte das GKM mit, man akzeptiere das Bestreben der Politik, aus der Kohleverstromung auszusteigen und bereite sich intensiv darauf vor. Es stehe fest, dass die Erzeugung im GKM in Zukunft auf jeden Fall technologisch vielfältiger werden wird.
Fachkräftemangel bereitet Probleme
Die Zahl von 70 offenen Stellen im Kraftwerk, von denen die Gewerkschaft sprach, sei allerdings "deutlich zu hoch". Wegen des Fachkräftemangels gestalte sich die Suche nach geeignetem Personal schwierig.