Vor 120 Jahren richtete die Stadt Mannheim in der heutigen Lupinenstraße einen "kontrollierten Bordellbetrieb" ein. Eine Gruppe Historikerinnen hat dazu einiges herausgefunden.
Prostitution gibt es in Mannheim schon lange. Schon bevor die Stadt Mannheim in der Lupinenstraße, der früheren "Gutemannstraße", einen Bordellbetrieb einrichtete, blühte das Geschäft mit Sex. Auch heute noch sind dort Prostituierte tätig. Offiziell sind derzeit fast 200 Damen gemeldet.
Häufiger Fall: Aus geschwängertem Dienstmädchen wird Sexarbeiterin
Die Historikerin Barbara Ritter weiß, dass früher sehr viele alleinstehende Frauen aus der ländlichen Gegend nach Mannheim gekommen sind, die Arbeit gesucht haben.
Stadt Mannheim will 1903 kontrollierte Prostitution durchsetzen
Vor 120 Jahren erlaubte die Stadt Mannheim die Sexarbeit in einer Straße, um Bordelle aus den Innenstadt-Quadraten verbannen zu können. Das war damals eine "übliche Lösung, um mit dem Problem umzugehen", so die Historikerin Louisa van der Does.
Prostitution in Mannheim: Wer sind diese Frauen?
Van der Does und ihre Kolleginnen haben sich mit den Fragen beschäftigt: Wer sind diese Frauen – damals und heute – und was wissen wir über ihr Leben? Dazu lädt das Mannheimer Stadtarchiv Marchivum am Mittwoch (25. Januar) zu einem Vortrag ein, den Interessierte auch per Livestream verfolgen können. Die Historikerin Louisa van der Does schreibt ihre Dissertation über die Geschichte der "Neunzehnten" - gemeint ist damit die 19. Querstraße des Stadtteils Neckarstadt-West, die heutige Lupinenstraße.
Zusammenarbeit mit Beratungsstelle für Frauen in Prostitution "Amalie"
Die Vortrags-Veranstaltung hat das Marchivum zusammen mit der Beratungsstelle für Frauen in der Prostitution "Amalie", dem Diakonischen Werk Mannheim und dem Arbeitskreis Justiz und Geschichte des Nationalsozialismus in Mannheim e.V. auf die Beine gestellt.