Das Schwetzinger Unternehmen GeoHardt hat vorgestellt, wie künftig Schadensregulierungen nach Vibrationsmessungen ablaufen könnten. Nach Erkundungen hatte es Beschwerden gegeben.
GeoHardt aus Schwetzingen (Rhein-Neckar-Kreis) hat im Januar und Februar 2023 Tiefenerkundungen in der Region vorgenommen. Danach hatte es rund 70 Beschwerden gegeben. Dabei ging es vor allem um Risse in Gebäuden. Die Schadensregulierung soll in mehreren Stufen vorangehen, so das Unternehmen.
Vibrationstrucks waren in der Rhein-Neckar-Region unterwegs
Um die tiefen Gesteinsschichten zu lokalisieren, die heißes Wasser führen, waren drei Vibrationstrucks in der Region unterwegs und erzeugten Erschütterungen. An rund 7.000 Messpunkten wurden diese Erschütterungen aufgefangen. Damit kann ein genaues Bild des Untergrunds erzeugt werden.
Schwetzinger GeoHardt: Nicht alle Risse sind neu
Allerdings hatte das Unternehmen vorher - ähnlich wie bei Google Street View - alle Wegstrecken der Vibro-Trucks mit Kameras erkundet. In vielen Fällen seien die Risse in Häusern und Straßen schon vorher dagewesen, informierte Stefan Ertle von GeoHardt. Es gebe aber auch neue Risse, bestätigte er auf Anfrage. Politischen Druck für eine großzügige Regulierung gebe es nicht, betonte er. Nach sorgfältiger Prüfung sei es letztlich bei Fällen in der Grauzone eine Unternehmensentscheidung, inwieweit Hausbesitzer entschädigt würden.
GeoHardt ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Energieversorger EnBW und MVV und will künftig mit heißem Tiefenwasser bis zu 30 Prozent der Fernwärmeversorgung in der Rhein-Neckar-Region gewährleisten. Die Erzeugung von Fernwärme durch Kohle im Großkraftwerk Mannheim wird in absehbarer Zeit enden.
Geothermie-Kraftwerk im Jahr 2026?
Die ersten Bohrungen könnten 2024 beginnen. 2026 könnte das erste Geothermie-Kraftwerk stehen. Die Standorte der bis zu drei Kraftwerke stehen erst Ende des Jahres fest, wenn die insgesamt 20 Millionen Messdaten ausgewertet sind.
Thomas Kölbel von GeoHardt wies darauf hin, dass die Gewinnung von Tiefenwasser nicht mit den Vorfällen im südbadischen Staufen zu vergleichen sei, wo eine aufquellende Schicht zu Beschädigungen an Gebäuden geführt hatte.