Zweimal wurde Ende November einer 79-Jährigen im Theresienkrankenhaus in Mannheim die Sauerstoffzufuhr gekappt. Jetzt ist die Frau gestorben.
Der Anwalt der betroffenen Familie sowie die Staatsanwaltschaft haben den Tod der 79-jährigen Frau gegenüber dem SWR bestätigt. Ob ein Zusammenhang mit den Vorfällen Ende November besteht, soll eine Obduktion klären. Damals hatte eine 72-jährige Mitpatientin der nun gestorbenen Frau das Sauerstoffgerät abgestellt, weil sie sich durch das Geräusch gestört fühlte.
Opfer war noch auf Weg der Besserung
Das Pflegepersonal bemerkte das und schaltete es wieder ein. Doch nur eine Stunde später schaltete die 72-Jährige das Sauerstoffgerät erneut aus - mit fatalen Folgen: Die 79-Jährige musste reanimiert werden. Wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag kam die 72-Jährige in Untersuchungshaft. Die 79-Jährige war unterdessen auf dem Weg der Besserung - doch nun ist sie gestorben.
Ergebnis der Obduktion noch nicht bekannt
Nach Auskunft des Anwalts wurde die Leiche der Frau obduziert, um herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Abschalten des Sauerstoffgeräts und dem Tod der 79-Jährigen gibt. Das Ergebnis der Obduktion liege ihm aber noch nicht vor, so der Anwalt weiter. Die Verdächtige sitzt seitdem in Untersuchungshaft - weiterhin wegen versuchten Totschlags, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. Falls es einen Zusammenhang zwischen der Abschaltung des Gerätes und dem Tod der alten Frau geben sollte, könne sich der Tatvorwurf noch auf Totschlag ändern.
Theresienkrankenhaus zeigt Mitgefühl
Laut einer Sprecherin des Theresienkrankenhauses in Mannheim bedauert die Klinik den Vorfall. Die Leitung sei an einer lückenlosen Klärung durch die Ermittlungsbehörden interessiert. Man unterstütze die Aufklärung des Sachverhalts, heißt es.