Der Badische Leichtathletik-Verband hat die Athleten vom Bundesstützpunkt Mannheim verabschiedet, die an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen. Der Präsident räumt allen gute Chancen ein.
Acht Leichtathletinnen und - athleten, die am Bundesstützpunkt Leichtathletik in Mannheim trainieren, haben sich für die Olympischen Sommerspiele in Paris qualifiziert. Darunter ist auch die gebürtige Heidelbergerin und Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Europameisterin sowie Deutsche Meisterin im Weitsprung, Malaika Mihambo.
Am Donnerstag hat der Badische Leichtathletik-Verband die Athletinnen und Athleten offiziell nach Paris verabschiedet. Mihambo selbst war bei der Verabschiedung am Donnerstag verhindert und deswegen nicht persönlich dabei.
Olympische Spiele sind Kindheitstraum für Yemisi Ogunleye
Für Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye von der MTG Mannheim geht mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris ein Kindheitstraum in Erfüllung. Sie sagt, sie habe schon als kleines Mädchen gebannt vor dem Fernseher gesessen und bei den Wettkämpfen der Turnerinnen oder Leichtathleten mitgefiebert und Gänsehautmomente gehabt hat.
Wie groß ihre Chancen bei den Olympischen Spielen sind, sei schwer einzuschätzen, sagt Ogunleye. Bei der Hallen-Weltmeisterschaft in diesem Jahr hat sie Silber geholt. Aber bei jedem Wettkampf würden die Karten neu gemischt. Sie sei gut vorbereitet. Sie hofft, dass sie die Qualifikation am 8. August schafft und dann am 9. August im Finale stehen wird.
Mikaelle Assani mit 21 Jahren bei Olympischen Spielen
Weitspringerin Mikaelle Assani vom SCL Heel Baden-Baden, die ebenfalls in Mannheim trainiert, hat es noch nicht richtig realisiert, dass sie wirklich an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen wird, sagt die 21-Jährige. Sie sei auch noch so jung, sie habe nie gedacht, dass sie in dem Alter schon bei Olympischen Spielen dabei sein würde.
Ihr Ziel für Paris: Sie möchte zumindest bis ins Finale springen.
Simon Batz: Teilnahme an Olympischen Spielen ist ein "Traum"
Auch Weitspringer Simon Batz von der MTG Mannheim ist erst 21 Jahre alt. Für ihn geht es am 4. August mit seinen Wettkämpfen los. Er freut sich auf die Olympischen Spiele.
Die Atmosphäre und das ganze Drumherum bei Olympischen Spielen sei einfach einmalig. Das Weitsprungfeld in Paris sei eines der stärksten, dass es je gegeben habe. Das sei schon eine Herausforderung, aber nicht unmöglich. Er hofft, es bis ins Finale zu schaffen.
Drei Sprinter der Vier-Mal-100-Meter-Staffel trainieren in Mannheim
Bei der Vier-Mal-100-Meter-Staffel in Paris sind gleich drei Läufer mit dabei, die in Mannheim trainieren: Sprinter Owen Ansah, der bei den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig im Juni 2024 den deutschen Rekord im 100 Meter-Lauf in 9,99 Sekunden aufgestellt hat, Lucas Ansah-Peprah, der nur eine Hunderstelsekunde langsamer war mit genau zehn Sekunden - der zweitbesten deutschen Zeit der Geschichte - sowie Julian Wagner. Im Training laufe es zurzeit super, sagt Owen Ansah. Klares Ziel: Mit der Staffel ins Finale zu rennen, im Finale sei dann alles offen.
Kugelstoßer Bob Bertemes freut sich auf Olympiafeeling
Für den Luxemburger Kugelstoßer Bob Bertemes sind die Olympischen Spiele in Paris bereits seine zweite Olympia-Teilnahme nach Tokio. In Paris dabei zu sein, ist für ihn aus zweierlei Hinsicht etwas ganz Besonderes: Erstens können seine Freunde und Verwandten aus Mannheim und Luxemburg leicht nach Paris kommen, weil es so nah ist. Und zweitens fanden die Olympischen Spiele in Tokio vor drei Jahren mitten in der Pandemie und damit unter sehr strengen Vorkehrungen und mit Einschränkungen statt.
In Tokio hätten sie sich damals nicht frei bewegen dürfen. Ob Beachvolleyball vor dem Eiffelturm oder Reiten im Schlosspark von Versailles, die Ausstragungsorte bei den Olympischen Spielen in Paris seien toll gewählt und er freut sich, auch bei anderen Wettkämpfen zuschauen zu können und dieses Gefühl von Olympia dieses Mal richtig erleben zu können. In Tokio hätten sie 48 Stunden nach dem Ende der eigenen Wettkämpfe wieder abreisen müssen, erzählt er.
Präsident des Verbands traut Mihambo eine Medaille zu
Der Präsident des Badischen Leichtathletik-Verbands, Michael Schlicksupp, sagte bei der Verabschiedung der Olympiateilnehmer, der Verband sei stolz, dass so viele seiner Athletinnen und Athleten der Bundesstützpunkte in Mannheim und Stuttgart die Qualifikation für Paris geschafft hätten. Das sei im Vergleich zu anderen Bundesstützpunkten in anderen Bundesländern eine große Zahl.
Er glaubt, dass alle acht Leichtathletinnen und -atlethen, die in Mannheim trainieren, es unter die ersten Acht schaffen können. Weitspringerin Malaika Mihambo traue er noch ein bisschen mehr zu: Sie habe gute Chancen auf eine Medaille, wenn sie denn gesund sei.
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Die Karlsruherin Mikaelle Assani ist eines der größten Weitsprung-Talente in Deutschland. Bei der EM in Rom landete die 21-Jährige im Sog von Goldmedaillen-Gewinnerin Malaika Mihambo auf einem sehr guten vierten Platz.