Im Mannheimer Rhein sind am Dienstag Tausende junge Aale ausgesetzt worden. Das Ganze ist eine Maßnahme zum Artenschutz des Regierungspräsidiums Karlsruhe.
Die groß angelegte Fischbesatzaktion wurde zwischen Karlsruhe-Iffezheim und Mannheim durchgeführt. Die Tiere wurden dabei an verschiedenen Stellen am Rhein ausgesetzt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe will damit zum Schutz der Artenvielfalt in den Gewässern beitragen.
In Mannheim-Neckarau wurden bei der diesjährigen Aktion rund 160 Kilogramm der Fische ausgesetzt. Die Aalbesatzung wurde - wie schon 2022 - vom Großkraftwerk Mannheim finanziell unterstützt. Unter einer Fischbesatzung versteht man das absichtliche Aussetzen einer größeren Anzahl von Fischen in einem Gewässer.
Züchtung in Gefangenschaft nicht möglich
Die Besatzung der Aale findet seit mehreren Jahren statt, in Mannheim diesmal mit der Hilfe einer Grundschulklasse.
Die etwa zwölf Zentimeter langen und vier Gramm schweren Farmaale wurden im Alter von ungefähr drei Jahren im Atlantik gefangen. Dann wurden sie etwa ein halbes Jahr lang in Aalfarmen aufgezogen, so das Regierungspräsidium. Züchten lassen sich die Tiere nicht, die Gründe dafür sind bei Wissenschaftlern unbekannt.
Aale machen sich zum Laichen auf den Weg in die Karibik
Die Fische haben eine Besonderheit: Nachdem sie jahrelang natürlich im Rhein leben, schwimmen sie zum Laichen tausende Kilometer quer durch den Atlantik bis in die Karibik.
Durch veränderte Umwelteinflüsse schafften es die neugeborenen Tiere dann nicht mehr selbstständig zurück nach Europa.
Deshalb werden jedes Jahr tausende junge Aale im Rhein ausgesetzt, um den Bestand weiterhin zu schützen. Die Fischbesatzaktion findet ein Mal jährlich statt. Die Erfolgsquote der Maßnahme zur Artenvielfalt liege laut dem Regierungspräsidium bei fast 100 Prozent.