Der baden-württembergische Sozialminister Manfred Lucha (Grüne) drängt darauf, die Kindergrundsicherung rasch umzusetzen. Er hofft, dass damit schneller Gelder fließen, die Familien vor Armut bewahren sollen.
Der baden-württembergische Sozial- und Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) hat von der Bundesregierung "grünes Licht für die Kindergrundsicherung" gefordert. Anlässlich des Internationalen Tags der Familie am 15. Mai teilte Lucha am Sonntag in Stuttgart mit, die Kindergrundsicherung werde das Antragsverfahren für viele familienbezogene Leistungen vereinfachen und damit Familien entlasten. In BW ist fast jedes fünfte Kind von Armut bedroht.
Förderung von Familien im BW-Koalitionsvertrag
Baden-Württemberg setze für Familien insbesondere auf Prävention gegen Kinderarmut. Die Landesregierung will bis 2030 in jedem Stadt- und Landkreis Netzwerke aufbauen, die gefährdete Kinder und Jugendliche auffangen sollen. Dafür gibt das Land rund vier Millionen Euro aus. 22 Modellprojekte werden dafür zu dauerhaften Einrichtungen umgebaut. Dort sollen Wohlfahrtsverbände, Vereine und Kommunen zusammenarbeiten, um Kindern aus armen Familien auf unterschiedliche Weise zu helfen, zum Beispiel bei Problemen in der Schule.
Lucha sagte der Mitteilung zufolge weiter, ohne starke Familien gebe es keine krisenfeste Gesellschaft. Dabei seien Familienformen vielfältig. Ziel der Familienpolitik in Baden-Württemberg sei es, Familien in ihrer Vielfalt zu stärken und für Rahmenbedingungen zu sorgen, in denen Familien ihr Zusammenleben nach ihren Vorstellungen gestalten können.
Zugleich sollten alle Kinder gleiche Chancen haben, gut aufzuwachsen und sich individuell entwickeln zu können, sagte Lucha. Das Sozialministerium arbeite derzeit an der im baden-württembergischen Koalitionsvertrag vereinbarten Familienförderstrategie.