Ministerpräsident Kretschmann hält eine Krankenhausreform mit der Schließung kleinerer Kliniken für geboten. Die Politik müsse reagieren. Das sorgt bei den Landkreisen für Kritik.
Im Streit um die geplante Krankenhausreform ist Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) klar auf der Seite der Befürworter, die eine Konzentration und Spezialisierung der Kliniken wollen. Die Debatte um die Schließung von kleineren Kliniken sei immer schwierig und emotional aufgeladen, sagte Kretschmann beim Festakt zu 50 Jahren Kreisreform in Stuttgart.
Bürger ignorierten oftmals Kliniken in der Nähe
Studien - zum Beispiel in Hessen - hätten ergeben, dass fast alle Bürgerinnen und Bürger, wenn es um die Schließung des örtlichen Krankenhauses gehe, dagegen seien. Wenn es ernst werde, ließen sie sich hingegen in größeren Kliniken behandeln.
Kretschmann sagte, es mache keinen Sinn, Krankenhäuser zu erhalten, in denen sich niemand operieren lassen wolle.
Lauterbach spricht von "Panikmache" Jede zweite Klinik in BW könnte bedroht sein
Bund und Länder wollen die Krankenhauslandschaft umkrempeln. Experten empfehlen weniger und dafür größere Kliniken und mehr Spezialisierung. Dagegen regt sich massiver Widerstand.
Jede zweite Klinik könnte schließen
Die Landkreise sind strikt gegen massive Einschnitte bei den Krankenhäusern auf dem Land. Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft geht davon aus, dass mehr als jede zweite Klinik im Land von der Reform bedroht ist. Auch mittlere und größere Krankenhäuser seien von den Plänen betroffen.