Mit Schüssen hatten Polizisten am Montag einen Mann gestoppt, der mit einem Waffen-Replikat hantiert hatte. Es soll kein Disziplinarverfahren geben, ermittelt wird noch ob es sich um Notwehr gehandelt hat.
Gegen die Polizisten, die in einem Fall häuslicher Gewalt einen bewaffneten Mann mit sieben Schüssen außer Gefecht gesetzt haben, wird kein Diziplinarverfahren eingeleitet. Dafür gebe es keinen Anlass, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Mannheim. Das Verhalten der beiden Beamten in Hockenheim (Rhein-Neckar-Kreis) sei weder rechtswidrig noch unverhältnismäßig gewesen.
War der Dienstwaffeneinsatz Notwehr?
Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt noch, ob es sich bei dem Schusswaffengebrauch am vergangenen Montag um Notwehr gehandelt hat. Die Beamten waren von der Ex-Partnerin des Angeschossenen zu Hilfe gerufen worden. Infolge eines Streits hatte sich der 37-Jährige, der eine Pistole bei sich trug, im Flur des Hauses seiner Ex-Freundin verschanzt.
Nach etwa 40-minütigem Verhandeln ging der Mann mit der Waffe in der Hand auf die Beamten zu, die ihre Schusswaffen gebrauchten, um ihn zu stoppen. Der unter anderem wegen Drogendelikten polizeibekannte 37-Jährige wurde mehrfach getroffen und verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Pistole des Mannes entpuppte sich als die Nachbildung einer Waffe.
Einsatz erinnert an Fall im Mai
Der Fall weckt Erinnerungen an einen Polizeieinsatz mit tödlichem Ausgang in Mannheim im Mai 2022. Dabei starb ein zuvor schon verletzter 31-Jähriger nach einem Polizeischuss ins Bein. Vorausgegangen war ein Einsatz wegen häuslicher Gewalt.