"Öffnet Tore der Gerechtigkeit – Freiheit – Macht – Verantwortung". Unter diesem Motto wird am Sonntag bundesweit die Woche der Brüderlichkeit eröffnet. Auch in Karlsruhe und Pforzheim stehen zahlreiche Veranstaltungen im Zeichen des interreligiösen Dialogs.
In Karlsruhe wird die Woche am Sonntagabend im Bürgersaal des Rathauses von der evangelischen Landesbischöfin Heike Springhart, Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und einem Harfenduo eröffnet. In der kommenden Woche lädt die Jüdische Kultusgemeinde zu einem Vortrag über die "Arisierung" jüdischer Unternehmen im Dritten Reich sowie zu Führungen durch die Synagoge ein.
Der Film "Die Passfälscher" erzählt in der Schauburg in Karlsruhe von gemeinsamen Rettungsaktionen von Juden und Christen im Dritten Reich. Sänger und Schauspieler erinnern in der Landesbibliothek mit der Veranstaltung "Bücher, die nicht sterben sollten" an die Rettung jüdischer Schriften aus der Mannheimer Synagoge in der Reichspogromnacht.
Swing und Theater in der Synagoge
In Pforzheim wird die Woche der Brüderlichkeit mit einem Vortrag des Friedensforschers Markus Weingardt im Reuchlinhaus eröffnet. Ihm schließt sich eine Podiumsdiskussion mit Vertretern mehrerer Religionen an. Die Jüdische Gemeinde veranstaltet in der Folgewoche neben einem öffentlichen Gottesdienst ein Konzert mit dem "Jiddish Swing Orchestra" und einem Theaterstück zum Thema Flucht und Migration. Die Stadt bietet Historische Stadtrundgänge und Sonderführungen durch das Museum Johannes Reuchlin an.
In Pforzheim sind auch Muslime und Aleviten beteiligt
Seit einigen Jahren beteiligen sich in Pforzheim auch die muslimische und die alevitische Gemeinde. Das sei einmalig in Baden-Württemberg, sagte Claudia Baumbusch vom Kulturamt bei der Programmvorstellung. Beide Gemeinden laden zu Vorträgen und Tagen der offenen Tür ein. Auch die Abschlussveranstaltung der Woche der Brüderlichkeit findet erstmals in einer Moschee statt. Im Gotteshaus der Ahmadiyya-Gemeinde rezitieren Vertreter aller Religionen Texte aus ihren heiligen Schriften zum Thema Gerechtigkeit.
SWR Aktuell Service: Fasten - muss das sein, und wie klappt es am besten?
Fastnacht - Karneval - Fasching ist vorbei. Von heute an ist für gläubige Katholiken Fastenzeit. Für viele heißt das: Schokolade gibt’s nicht mehr, und auch die Weinflaschen bleiben zu. Das ist zumindest die Theorie.
Wer aber nun in den 40 Tagen bis Ostern wirklich fasten will, weiß: Der erste Tag ist immer besonders hart - der Verzicht auf Zucker oder Alkohol eine Herausforderung für Bauch und Gehirn. Warum das so ist, und wie man das Fasten trotzdem gesund durchhalten kann, erklärt Ernährungsberaterin Anna Dandekar im Gespräch mit SWR-Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch.