In mehreren Metall- und Elektrobetrieben in der Region beteiligten sich die Beschäftigten am Freitag an Warnstreiks. In der aktuellen Tarifrunde wollen sie ihrer Forderung nach acht Prozent mehr Lohn Nachdruck verleihen.
Mit einer Menschenkette vor den Werkstoren haben am Freitagvormittag knapp 200 Mitarbeiter des Pforzheimer Metallschlaucherstellers Witzenmann auf ihre Forderungen nach mehr Geld aufmerksam gemacht.
Das bisherige Angebot der Arbeitgeber – steuer- und abgabenfrei 3.000 Euro auf 30 Monate - sei völlig indiskutabel, könne nicht einmal als Angebot verzeichnet werden, meinte IG-Metall-Sprecher Arno Rastetter. Denn inflationsbereinigt sei dies sogar ein Minusgeschäft für die Beschäftigten.
Die Vorsitzende des Betriebsrats bei Witzenmann, Cornelia Ast, erklärt die Reaktionen der Belegschaft damit, dass die Arbeitgeber ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt hätten.
"Acht Prozent mehr - sonst kracht´s"
Etliche hundert Mitarbeiter der Schaeffler-Standorte Lahr und Bühl haben sich am Freitag in Bühl mit Rasseln und Trillerpfeifen zum Warnstreik vor den Werkstoren getroffen. "Acht Prozent mehr - sonst kracht´s", steht auf Transparenten. Der Lohn muss rauf, so die einhellige Meinung der Schaeffler-Beschäftigten.
Hier wird in Rastatt, Baden-Baden, Karlsruhe und Ettlingen gestreikt
Weitere Warnstreiks, zum Teil mit Kundgebungen, fanden am Freitag bei Maquet in Rastatt und Becker Avionics in Baden-Baden statt. In Karlsruhe beendeten die Beschäftigten von Siemens und Isenmann Siebe, in Etllingen die von Klingelnberg, Liebherr und Flowserve Flow Control ihre Arbeit früher.
Gewerkschaft IG Metall fordert acht Prozent mehr Lohn
Günter Schmidtke von der IG Metall Karlsruhe ist sich sicher, dass die Warnstreiks die Verhandlungskommission der IG Metall Baden-Württemberg in den laufenden Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie, die am 8. November in die nächste Runde gehen, stärken wird.
Am Freitag beteiligten sich bis zum Nachmittag nach Gewerkschaftsangaben 20.000 Beschäftigte aus rund 50 Betrieben im Land an Warnstreiks, Kundgebungen oder Frühschlussaktionen. Auch in den kommenden Tagen sind Beschäftigte aus etlichen Betrieben aufgerufen, zeitweise die Arbeit niederzulegen.