Die ViDia Kliniken treiben den Umbau ihrer Klinikstandorte voran. Am Standort in Rüppurr werden dadurch bestehende Versorgungsangebote entfallen, andere kommen dazu.
Dass die ViDia Kliniken ihre Klinikstandorte umstrukturieren wollen, ist schon seit langem geplant. Dass es jetzt so schnell gehen soll, kommt hingegen überraschend. Noch in diesem Jahr sollen weitere Kliniken in Karlsruhe zusammengeführt werden. Der Versorgungsumfang für die Bürgerinnen und Bürger soll dabei gleich bleiben, nur das medizinische Angebot der unterschiedlichen Kliniken soll sich ändern.
Klinik in Rüppurr verliert Notfaufnahme und Frauenklinik
Die größten Veränderungen dürfte es dabei am Standort in Karlsruhe-Rüppurr geben. Dort soll in Zukunft das Angebot der beiden bisherigen Augenkliniken zusammengefasst werden. Außerdem soll der Standort Zentrum für ambulante Operationen werden. Die übrige medizinische Versorgung in der Rüppurrer ViDia Klinik soll dafür abwandern. Dazu gehören auch die Zentrale Notaufnahme sowie die Frauenklinik.
ViDia Karlsruhe: Medizinische Kompetenzzentren entstehen
Verschlechtern soll sich die medizinische Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger dadurch aber nicht. Laut ViDia Kliniken soll das bestehende Angebot nicht gekürzt, sondern an anderen Standorten gebündelt werden. So wird die Frauenklinik künftig in das Gebäude der ehemaligen St. Marien-Klinik an der Edgar-von-Gierke-Straße verlegt.
Die Zentrale Notaufnahme sowie die Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie sollen in Zukunft am Standort in der Karlsruher Südendstraße beheimatet sein. Auch die verschiedenen Bereiche der Inneren Medizin werden dort zusammengefasst.
Pläne sorgen für Unruhe bei den Beschäftigten
Dieser schnelle Umbau des Klinikstandorts in Karlsruhe hat laut Gewerkschaft ver.di viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ViDia Kliniken verunsichert. Einige fürchten, durch die Zusammenlegung der verschiedenen Bereiche ihren Job verlieren zu können. Die Klinikleitung betonte gegenüber dem SWR, dass keine Stellen abgebaut werden sollen. Der Personalmangel sei schon groß genug. Vielmehr erhoffe man sich durch den Zusammenschluss von Kompetenzen eine Entlastung für das bestehende Personal, so ViDia Vorstandsvorsitzender Richard Wentges.
Hohe Anforderungen und Geld als Gründe für ViDia-Umbau
Die Umstrukturierung der ViDia Kliniken ist für das Krankenhaus laut Wentges ohnehin ein alternativloser Vorgang. Neben den seit Jahren bestehenden Personalsorgen gebe es auch wirtschaftliche Probleme. Ein breites medizinisches Angebot an mehreren Standorten anzubieten, sei nicht mehr zu finanzieren. Um keine Kürzungen in der medizinischen Versorgung vornehmen zu müssen, seien Kompetenzzentren mit unterschiedlichen Schwerpunkten die beste Lösung. Das sei auch politisch so gewollt.
Die Anforderungen, um beispielsweise eine Geburtshilfe oder eine Notaufnahme zu betreiben, würden von der Politik immer höher geschraubt, so Wentges. Die einzelnen Standorte könnten das kaum leisten. Kompetenzzentren seien daher der logische Schritt.
Wann genau die Umbaupläne der ViDia Kliniken umgesetzt werden sollen, ist noch nicht klar. Sie sollen aber zumindest noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Bis dahin soll sich an der bestehenden Versorgung an den verschiedenen Standorten jedoch nichts ändern, so die Klinikleitung.