Sechs Jahre nach der Havarie

Bauarbeiten am Tunnel Rastatt - Bahnverkehr bleibt ausgebremst

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Patrick Neumann
Patrick Neumann

Am 12. August 2017 stürzte die Oströhre des Rastatter Tunnels bei Bauarbeiten ein. Dadurch verzögerte sich das Großprojekt massiv. Bald soll die verschüttete Tunnelbohrmaschine geborgen werden.

Sechs Jahre nach der Havarie im Rastatter Tunnel wird weiterhin fieberhaft an der Sanierung und dem Weiterbau gearbeitet. Nach Mitteilung der Deutschen Bahn laufen derzeit Arbeiten am Innenausbau der beiden Tunnelröhren. Dort werden Fahrbahnen und Randwege geschaffen.

Eigentlich sollten die Züge auf der europaweit wichtigen Strecke schon längst fahren. Das tun sie aber nicht. Hintergründe von SWR-Reporter Patrick Neumann im Audio-Beitrag:

Tunnelbohrmaschine in der Oströhre - Bergung wird vorbereitet

In der im Jahr 2017 havarierten Oströhre ist immer noch die gigantische Tunnelbohrmaschine verschüttet. Aus statischen Gründen wurde sie mit Beton übergossen. Um sie zu bergen, wird aktuell eine 16 Meter tiefe und 17 Meter breite Grube ausgehoben. Die Baugrube wird eine Länge von 200 Metern haben. Das Zertrümmern der Tunnelbohrmaschine wird voraussichtlich erst Anfang kommenden Jahres beginnen. Die Oströhre soll dann in offener Bauweise fertiggestellt werden.

Rastatt

Innenausbau gestartet Tunnel Rastatt: Wichtige Verbindungen zwischen den Tunnelröhren fertiggestellt

Die Querverbindungen zwischen der Ost- und Weströhre im Rohbau des Tunnels Rastatt sind fertiggestellt - ein wichtiger Schritt, damit die Deutsche Bahn den Innenausbau voranbringen kann.

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Rastatter Tunnel: Inbetriebnahme für Ende 2026 vorgesehen

Durch die Havarie vor sechs Jahren hatte sich das Tunnelprojekt massiv verzögert und verteuert. Der ursprünglich vorgesehene Kostenrahmen von rund 700 Millionen Euro wird voraussichtlich deutlich überschritten. Die Fertigstellung des europaweit bedeutenden Bahnstreckenabschnitts ist für Ende 2026 geplant.

Blick auf die Tunnelbaustelle Rastatt
Blick auf die Tunnelbaustelle Rastatt

Güterverkehr hat massive Einschränkungen

Der Tunnel Rastatt liegt an der Bahnmagistrale Rotterdam-Genua. Er wird täglich von mehreren hundert Zügen befahren. Die Havarie des Tunnels sorgt seit sechs Jahren für massive Einschränkungen bei den Unternehmen im Schienengüterverkehr.

Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen teilte mit, dass inzwischen zwar Schadensersatzforderungen von Seiten der Bahn teilweise beglichen worden seien. Man fordere aber dennoch einen schnelleren Ausbau des Rastatter Tunnels oder wenigstens die baldige Inbetriebnahme der bereits intakten Weströhre.

Havarie: Suche nach Ursache dauert an

Auch sechs Jahre nach dem Unglück im Rastatter Tunnel sind die Verantwortlichkeiten nicht geklärt. Das Beweiserhebungs- und Schlichtungsverfahren läuft noch. Die Suche nach den Ursachen für die Havarie dauert an.

Deutsche Bahn noch immer ratlos Ursache für Rastatter Tunnelhavarie weiter unbekannt

Wie und warum es 2017 zu der Tunnelhavarie in Rastatt gekommen ist, ist noch immer unklar. Wie die Deutsche Bahn auf SWR-Anfrage mitteilte, werden wohl erst Ende des Jahres Ergebnisse vorliegen.

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