Die anhaltende Trockenheit setzt auch den Bäumen zu. Im Rastatter Stadtwald mussten bereits deutlich mehr Bäume gefällt werden als in den Jahren zuvor.
Durch die Trockenheit werden Bäume anfälliger für Schädlinge, heißt es von der Stadtverwaltung. Einige sterben komplett ab. Schon jetzt mussten im Rastatter Stadtwald aus Sicherheitsgründen entlang von Straßen und Wegen rund 250 Bäume gefällt werden. In den Jahren zuvor waren es zwischen 40 und 50 pro Jahr.
"Das ist ein sehr hoher Aufwand, den wir da betreiben müssen, um einfach die Verkehrssicherheit herzustellen. Und das sind jetzt nur Bäume, die akut Menschen irgendwo gefährden. Die Bäume in den Tiefen des Waldes, die sind gar nicht miteingerechnet."
Wie im Herbst: Pappeln, Weiden und Erlen verlieren ihre Blätter
Einige Baumarten werfen bereits jetzt ihre verfärbten Blätter ab, wie zum Beispiel Pappeln, Weiden oder Erlen. Betroffen sind vor allem Bäume, die auf kiesigen und sandigen Böden stehen. Es ist ein Schutzmechanismus, um Verdunstungsoberfläche zu reduzieren.
"Also dieser Sommer ist für den Wald eine absolute Katastrophe."
Vor allem jüngere Bäume sind gefährdet, weil sie mit ihren Wurzeln noch nicht in die tiefen Schichten kommen. Das komplette Ausmaß der Schäden werde sich erst im Frühjahr zeigen, meint Förster Martin Koch. Aber er habe sehr große Bauchschmerzen. Große Sorgen machten vor allem die Wälder auf kiesig-sandigen Standorten. Ob es hier zu einem größeren Absterben der Bäume komme, müsse abgewartet werden.
![Martin Koch, städtischer Förster in Rastatt (Foto: SWR, Sven Huck, SWR) Martin Koch, städtischer Förster in Rastatt](/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/1712922045217%2Ctrockenheit-stadtwald-rastatt-104~_v-16x9@2dS_-6be50a9c75559ca1aaf1d0b25bae287afdcd877a.jpg)
Keine Bewässerung im Rastatter Wald möglich
Gegen die Trockenheit in den Wäldern können die Förster nichts tun. Es könne nicht bewässert werden, so Koch.
"Wir brauchen einfach Regen. Ich sage Ihnen ganz ehrlich, drei bis vier komplett verregnete Sommer, das wäre es, was wir brauchen."
Welke Blätter auch im Kreis Karlsruhe
Trockenheit und Hitze zeigen sich auch deutlich in den Wäldern im Landkreis Karlsruhe. Welke Blätter, frühzeitiger Laubabfall und kahle Äste sind auch dort zu sehen. Durch diesen Schutzmechanismus sei zwar der Wachstumszyklus für diese Vegetationsperiode unterbrochen, heißt es aus dem Landratsamt. Der Baum könne aber im kommenden Jahr wieder austreiben. Voraussetzung dafür sei aber, dass es dem Baum noch vor dem Notabwurf gelungen sei, die nächstjährigen Knospen auszubilden.