Im Skandal um die PFC-Verseuchung in Mittelbaden klagen die Stadtwerke Rastatt gegen das Land Baden-Württemberg. Es geht um eine gerechtere Verteilung der Kosten.
Die Verseuchung von Grundwasser und Ackerland mit dem Umweltgift PFC beschäftigt Mittelbaden seit Jahren. Auch die Kosten sind immens. Jetzt klagt erstmals ein Wasserversorger gegen das Land.
PFC-Belastung sei deutschlandweites Problem
Mit der Klage wollen die Stadtwerke Rastatt erreichen, dass die PFC-Belastung in den sogenannten Gewässerbewirtschaftungsplan aufgenommen wird, um Maßnahmen ergreifen zu können. Der alle paar Jahre neu aufgestellte Plan dient dazu, einen guten ökologischen und chemischen Zustand in Gewässern zu erreichen. Das Regierungspräsidium Karlsruhe verwies bereits im Juli darauf, dass PFC ein deutschlandweites Problem sei und daher bundesweit abgestimmt werden müsse.
Rund 170 Millionen Kubikmeter Grundwasser belastet
In Mittelbaden sind mittlerweile rund 1.200 Hektar Boden und 170 Millionen Kubikmeter Grundwasser mit PFC belastet. Um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, müssen Wasserversorger das Gift aufwendig herausfiltern. Das koste Millionen, die bisher die Stadtwerke Rastatt und ihre Kunden tragen.
Die Abkürzung PFC steht für per- und polyfluorierte Chemikalien. Der Stoff ist in der Natur nicht abbaubar. Die Verseuchung soll durch belasteten Kompost verursacht worden sein, der mit Papierschlämmen aus der Papierindustrie versetzt und auf die Felder aufgebracht worden war. Seit zehn Jahren kämpft die Region mit den Folgen.