Die Versorgung der Fernwärme-Kunden in Straubenhardt ist für weitere Tage gesichert. Die Gemeinde hat eine Vorauszahlung geleistet. Damit kann der insolvente Versorger wieder Heizmaterial einkaufen.
Der Fernwärmeversorger Biotherm produziert in der Enzkreis-Gemeinde Straubenhardt seit über 20 Jahren mit Holzhackschnitzeln Fernwärme. Vor vier Wochen musste das Unternehmen, eine Tochter der Stadtwerke Ettlingen, Insolvenz anmelden. Es war in Folge der deutlich gestiegenen Holzpreise in Zahlungsnot geraten. Aufgrund langfristiger Verträge, die den rund 200 privaten und gewerblichen Kunden Wärmeenergie zu außergewöhnlich günstigen Preisen garantieren, können die Kostensteigerungen nicht weitergegeben werden.
Vielen Straubenhardtern drohte eine kalte Wohnung
Zuletzt waren die Vorräte an Holzhackschnitzeln beinahe aufgebraucht. Für neues Brennmaterial hat Biotherm kein Geld. Deshalb wandten sich die Stadtwerke Ettlingen mit der dringenden Bitte an die Fernwärme-Kunden, zeitnah ihre Vorauszahlungen zu leisten. Doch kaum jemand habe reagiert, teilte ein Sprecher mit. Es drohte das Szenario, dass die Kunden schon in wenigen Tagen im Kalten sitzen.
Dass es nicht so weit kommt, hat die Gemeinde Straubenhardt jetzt verhindert, zumindest vorerst. Die Kommune, die nicht nur Miteigner, sondern auch Kunde ist, hat eine größere Abschlagssumme bezahlt. So könne Biotherm wieder Brennstoffe einkaufen und verschaffe sich etwas Luft, so die Gemeinde.
Zeit der billigen Wärme in Straubenhardt ist wohl vorbei
Gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter und der Gemeinde arbeiteten die Stadtwerke derweil intensiv an einer Lösung, betonte ein Unternehmenssprecher. Denkbar sei die Gründung einer Auffanggesellschaft, an der sich neben der Gemeinde auch wieder ein kommunales Versorgungsunternehmen beteiligen könnte. Ob das wieder die Stadtwerke Ettlingen sind, sei noch offen. Das neue Unternehmen, machte der Sprecher deutlich, müsste dann allerdings die Preise deutlich anheben, um wieder wirtschaftlich arbeiten zu können.