E-Bikes boomen. Aber auch die Unfallzahlen steigen deutlich. Deshalb bieten der ADFC und andere Vereine Sicherheitstrainingskurse für Pedelecs an. Die werden förmlich überrannt.
Das schöne an so einem E-Bike ist ja: Auf einmal können vor allem ältere Radler und Radlerinnen Strecken fahren, die sie früher nie geschafft hätten. Kraichgauhügel sind kein Problem mehr für so ein Fahrrad mit eingebautem Rückenwind. Das Problem ist nur: Ein E-Bike fährt fast von alleine und das muss man üben.
E-Bike oder Pedelec - hier gibt es Kurse
Korrekterweise müsste man bei E-Bikes ja von Pedelecs sprechen. So heißen alle Fahrräder, bei denen der Motor beim Treten zugeschaltet wird. Die Motorunterstützung endet bei einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. Dafür sind Pedelecs versicherungsfrei. Der Begriff "E-Bike" hat sich aber durchgesetzt und so bietet auch das Radsport-Team-Kraichgau Sicherheitskurse für E-Bikes an.
Radfahren quasi nochmal neu lernen
Heinz Metz aus Bruchsal ist an diesem Samstag Kursteilnehmer beim Sicherheitstrainingskurs auf dem Gelände eines Reifengroßhändlers gleich hinter dem TÜV in Bruchsal. Er lernt mit seinen 66 Jahren quasi noch einmal das Radfahren neu. Gemeinsam mit seiner Frau hat er sich zu dem kostenlosen Kurs angemeldet.
Die richtige Sattelhöhe beim E-Bike
Elsa Ent aus Bruchsal besitzt ein supertolles, nagelneues E-Bike. Sie möchte den Kurs machen, bevor sie mit Freunden gemeinsam auf Tour geht. Sie fühle sich einfach sicherer, sagt sie. Vor allem, weil sie ein Handicap am Fuß hat und erst üben möchte. Ihr Mann ist sehr groß gewachsen. Bei ihm geht es zunächst um die richtige Sattelhöhe.
Hier kann Gerhard Öfner vom Radsport-Team-Kraichgau weiterhelfen. Die richtige Sattelhöhe, beschreibt er, hat ein E-Bike Fahrer dann, wenn sein Bein beim Fahren auf dem Pedal fast durchgestreckt ist. Das Knie dürfe nur noch eine kleine Beugung haben. Dann ist der Sattel hoch genug.
Slalom fahren, bremsen beim Training
Sobald die Basics geklärt sind, geht das Training los: Die zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen Slalom-Übungen durch Pylonen fahren. Um die Wirkung von Scheibenbremsen am E-Bike besser einschätzen zu können, müssen die Kursteilnehmer Bremsübungen machen. Anfahren, abrupt bremsen ohne ein Hindernis umzuwerfen und dann, möglichst ohne den Fuß aufzusetzen, zur Seite ausweichen. Je nach Temperament entstehen dabei die ersten Bremsspuren des Tages auf dem Übungsgelände.
Die Saison beginnt Welches E-Bike oder Pedelec passt zu mir?
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Mutprobe auf der Fahrradwippe
Spektakulär sieht die Übung mit der Fahrradwippe aus. Das ist vor allem eine Mutprobe, sagt Instruktor Friedrich Lenz. Aber wenn man sich überwunden hat, ist es kinderleicht, meint der Trainer. Und er soll recht behalten: Sämtliche Trainingsteilnehmer bewältigen die Fahrradwippe mühelos, manche sogar mit einem Lächeln. Zweck der Übung, sagt der Sicherheitstrainer, sei die Vorbereitung auf unvorhergesehene Situationen im Straßenverkehr. Am Ende gelingt es den Kursteilnehmenden sogar, Wäscheklammern während der Fahrt von einer Leine zu pflücken.
Anfahren mit E-Bike für viele ein Problem
Was problematisch bleibt für viele Anfänger, ist dagegen das Anfahren. Da machen viele vor allem einen Fehler, beschreibt eine Kursteilnehmerin. Sie ist kürzlich mit ihrem E-Bike an einer Ampel quasi in Zeitlupe umgekippt und sie weiß jetzt auch, was sie falsch gemacht hat: Sie habe versucht, mit einem viel zu großen Gang anzufahren. Das habe nicht funktioniert. Deshalb lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Sicherheitskurs in Bruchsal, vor dem Halten in einen kleinen Gang zu schalten und den Motor erst nach dem Anfahren zuzuschalten.
Vorläufiges Fazit eines kurzweiligen Sicherheitstrainings: "Das macht Sinn", sagt ein Teilnehmer. Man lerne, Situationen einzuschätzen.
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