Beim Durlacher Fastnachtsumzug sorgen die Sanitäter von mehreren Karlsruher Hilfsorganisationen für die Sicherheit der Besucher. Zeitweise wird es für die Helfer auch mal hektisch.
Kaum hat der Umzug begonnen der erste Einsatz: "Wir brauchen ein Kühlpad fürs Gesicht", sagt Sanitäterin Stefanie Beckers, die bei den Maltesern aktiv ist. Sie begleitet eine Mutter mit ihrem Kind zum Versorgunszentrum in der Turnhalle an der Friedrich Realschule. Sie wurde extra für die Versorgung von Patienten hergerichtet.
Das Kind ist auf den Boden gefallen, weil die Eltern mit dem Kind auf dem Arm geschubst worden sein sollen. Ein Arzt untersucht das Kind in der Halle, kurze Zeit später kann es wieder gehen.
Hilfsorganisationen arbeiten zusammen
80 Ehrenamtliche Sanitäter sind während des Durlacher Fastnachtsumzugs im Einsatz. DRK, Maltester, ASB und die Johanniter arbeiten bei so großen Veranstaltungen zusammen. Sie sind über die gesamte Umzugsstrecke verteilt und sollen dort für die Sicherheit der Besucher sorgen.
"Wir arbeiten oft zusammen und das macht auch ein gutes Miteinander", sagt Martin Kohl vom DRK Neureut. Er koordiniert als Abschnittsleiter die Einsätze in seinem Gebiet rund um die Friedrich Realschule und ist auch in die Planung des Gesamteinsatzes eingebunden.
Kleiner Einsatz: Ein Pflaster für einen abgebrochenen Fingernagel
Sanitäter Fabian beobachtet mit seinem Team etwas abseits das Umzugsgeschehen: Kinder sammeln Bonbons von der Straße auf, Hästräger bemalen Besucher und Guggenmusiker sorgen für Stimmung. Dann wird Fabian von einer jungen Frau angesprochen: "Mein Nagel ist eingerissen", sagt sie. "Das sind die kleinen Sachen, wo man auch hilft", sagt Fabian und umwickelt den Nagel mit einem Pflaster.
Es wirkt, als gäbe es nicht viel zu tun. In der Turnhalle sind zehn Behandlungsplätze vorbereitet worden. Sie werden während des Umzugs unbesetzt bleiben, weil nicht viel passiert. Und dennoch macht der Einsatz den Ehrenamtlichen Spaß. "Wir haben realistisch nah die Möglichkeit zu üben", sagt Fabian Spaethe vom DRK Neureut. "Den Umgang mit dem ganzen Material, auch wenn kein Patient kommt."
Hektische Momente nach dem Umzug in Durlach
Die Sanitäter sind gut eine Stunde vor dem Umzug einsatzbereit und bleiben auch noch länger, nachdem der letzte Umzugswagen durch Durlach gefahren ist. "Stolpern kann immer jemand oder es kann immer jemanden schlecht werden", sagt Martin Kohl. Deshalb sei man auch nach dem Umzug noch vor Ort.
Und das erweist sich als notwendig. "Wir sind gerade darüber informiert worden, dass eine Patientin bei uns ist und eine im Zulauf", sagt Mirko Dreislampl, der die Patienten an der Turnhalle entgegennimmt. Auf einmal wird es hektisch und ernst. Eine Patientin wird torkelnd zur Halle gebracht. "Sie ist noch einigermaßen bei Verstand", sagt eine Sanitäterin. Weil sich ihr Zustand aber kurz darauf verschlechtert, wird ein Notarzt angefordert und sie wird ins Krankenhaus gebracht.
Ruhiger Einsatz für die Sanitäter am Fastnachtsumzug
Alles in allem verläuft der Einsatz für die Helferinnen und Helfer ruhig. "Es ist ruhiger gewesen als die letzten Male", sagt Martin Kohl.