Bei der Reparatur der Schleuse Iffezheim stehen wichtige Schritte an: die Antriebsketten werden aus den Toren herausgezogen. Zudem wird die Schleusenwand auf Risse geprüft.
Am Rhein bei Iffezheim (Landkreis Rastatt) läuft die Reparatur des Schleusentores auf Hochtouren. Das Tor wurde bei einem Schiffsunfall im November 2023 komplett zerstört. Ebenso werden die Betonwände und der Boden der Schleusenkammer auf Schäden untersucht - das Wasser wurde dafür komplett abgelassen.
Schleuse Iffezheim: Ausbau der beschädigten Ketten
Aktuell werden die tonnenschweren Antriebsketten aus dem Schleusenschacht ausgebaut und mit Hilfe eines Krans aus der Schleuse gezogen. Die beiden Ketten, mit deren Hilfe das Schleusentor aufgezogen und abgelassen wird, waren durch den Unfall ebenfalls beschädigt worden. Sie müssen ausgetauscht werden.
Die Ketten (Gallkette) - auf beiden Seiten des Schleusentores - sind für große Lasten und langsame Geschwindigkeiten gemacht. Pro Meter wiegt sie 270 Kilogramm. Bei einer Gesamtlänge von 25 Meter hat eine einzelne Kette ein Gewicht von rund 6,5 Tonnen.
Betonwände der Schleusenkammer werden auf Schäden geprüft
Christian Tritschler ist Projektleiter für den Ersatzneubau der Schleuse Iffezheim, er begleitet vor Ort die Reparaturarbeiten. Für die Untersuchung der Betonwände der Schleuse werden die Wände mit einem Hammer abgeklopft, erklärt er. So kann der Experte hören, wo sich schadhafte Stellen in der Wand befinden.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Betonwände der Schleuse noch millimetergenau vermessen und auch die Fugen in der Wand müssen auf Schäden geprüft werden.
Reparaturen an der Schleuse - positives Zwischenfazit
Nach der jüngsten Begehung der Schleuse zieht der Projektleiter ein vorsichtig positives Zwischenfazit. Es scheint, dass die Betonmauern des Bauwerks keine größeren Schäden aufweisen, erklärt Christian Tritschler. Eine abschließende Gewissheit gebe es aber erst, wenn auch die Arbeitsfugen in den Wänden untersucht worden sind, so der Experte.
Parallel zur Reparatur läuft die Planung und die Fertigung eines neuen Schleusentores für Iffezheim. Eine Firma in Papenburg, in Norddeutschland, ist damit beauftragt.
Plan: Schleusenkammer Ende November wieder in Betrieb
Die Reparaturen an der Schleusenkammer und die Fertigung des neuen Schleusentores werden mehrere Millionen Euro kosten - eine genaue Summe kann noch nicht angegeben werden. Läuft alles nach Plan, soll die Schleusenkammer im November wieder in Betrieb genommen werden.
Die Schleuse Iffezheim ist eine der größten Binnenschifferschleusen in Europa. Sie besteht aus zwei Schleusenkammern mit je einer Länge von 270 Metern. Für jeden Schleusungsvorgang, der rund 40 Minuten dauert, wird eine Kammer mit der größtmöglichen Anzahl an Schiffen belegt - abhängig von deren Größe.
Schleuse Iffezheim durch Schiffunfall zerstört
Frachter rammte Schleusentor Rhein bei Iffezheim: Zerstörtes Schleusentor wird ausgebaut
Bei einem Schiffsunfall ist vor vier Monaten eines der Tore an der Schleuse Iffezheim zerstört worden. Jetzt wird das Schleusentor zerlegt und ausgebaut.