In Rastatt-Plittersdorf sind durch das Hochwasser Häuser vom Wasser eingeschlossen. Die Anwohner, die direkt am Rhein wohnen, kennen das und müssen teilweise mit dem Boot zur Arbeit fahren.
Wer in Rastatt-Plittersdorf lebt, kennt das Hochwasser. Immer dann, wenn der Rhein besonders viel Wasser hat, tritt er hier über die Ufer und überschwemmt das angrenzende Gebiet. Etwa 20 Leute wohnen in Plittersdorf direkt am Rhein. Manche sind wegen des aktuellen Hochwassers kurzfristig zu Freunden oder Verwandten gezogen.
Wasser in Plittersdorf geht langsam zurück
Ihre Häuser sind vom Wasser eingeschlossen und die Keller teilweise geflutet. Immerhin: Der Wasserstand in Plittersdorf geht zum ersten Mal seit Tagen wieder zurück.
Swen Müller ist Anwohner und in Plittersdorf geblieben. Er kommt momentan nur mit seinem Boot zur Arbeit. Sein Nachbar hat auch ein Boot, damit sie auch unabhängig voneinander fahren können. Mehr Boote braucht es laut Müller in Plittersdorf aber nicht. "Es reicht immer für alle. Wenn irgendwas sein sollte, wird man alle herauskriegen", erklärt der Plittersdorfer.
Boot fahren bei Hochwasser auf dem Rhein ist gefährlich
Die Überfahrt mit dem Boot ist zur Zeit nicht so einfach. "Es sieht zwar schön aus und ist es auch. Aber es ist teilweise ziemlich gefährlich", sagt Müller. An den Stellen, an denen der Rhein übergetreten ist, gebe es Strömungen. Die haben, auch wenn sie nicht so spektakulär aussehen, richtig Zug.
Nachbar kentert mit Boot und muss gerettet werden
Einer der Nachbarn sei auch schon mit dem Kanu gekentert und musste mit dem Boot gerettet werden. "Da kann wesentlich Schlimmeres passieren, wenn man sich damit nicht auskennt." Das höchste Hochwasser, das Swen Müller je erlebt habe, lag bei etwa 7,73 Meter.
Auch der Nachbar von Swen Müller, Maik Stattelberger, ist geblieben. Er war auf das Hochwasser vorbereitet. Seine Haustür ist mit Sandsäcken gesichert, die er vorbereitet hat. Seine Möbel stehen erhöht, damit sie nicht nass werden können.
"Immer beobachten, und wenn es wirklich zu hoch kommt, dann muss man alles dichtmachen", sagt Stattelberger. Bisher ist seine Wohnung trocken geblieben und er hofft, dass es auch so bleibt.
Müllers kennen Hochwasser am Rhein seit ihrer Kindheit
Der Keller von Karin und Bernd Müller ist mit Rheinwasser sogar vollgelaufen. Sie müssen ihn mit einer Pumpe entwässern. Dennoch sehen es beide gelassen. "Der Rhein war schon immer hier im Keller", sagt der Bernd Müller. "Warum soll ich mich jetzt da ärgern?"
Karin Müller kennt das Hochwasser schon aus ihrer Kindheit. "Ohne Gummistiefel haben wir als Kinder nie in den Keller gedurft." Dennoch erinnert sie sich auch gerne daran. "Es war immer ein Erlebnis, im Winter zu planschen", freut Karin Müller sich, "die Erinnerungen bleiben."
Feuerwehr zur "Dammwache" in Elchesheim-Illingen
In der Nachbargemeinde Elchesheim-Illingen musste währenddessen die Freiwillige Feuerwehr zur sogenannten Dammwache ausrücken. In regelmäßigen Abständen werden dabei von Einsatzkräften der Feuerwehr die Dämme abgelaufen und auf Schäden überprüft. Bisher war alles in Ordnung.
Während der Damm hält, drückt Hochwasser auch auf der Landseite des Damms Wasser an die Oberfläche. Um den Elchesheim-Illingern aber die Keller trocken zu halten, wird dieses Wasser von einer fest installierten Pumpe abgepumpt.
THW unterstützt mit Pumpen
Das System hatte eine kleine Schwachstelle, deshalb musste die Freiwillige Feuerwehr Elchesheim-Illingen mit Hilfe des Technischen Hilfswerks Rastatt (THW) und deren Pumpen unterstützen.
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